Beschreibung der Videos

Die (Doppel-)Gemeinde Neuenkirchen-Vörden liegt ca. 30 km nördlich von Osnabrück und beidseitig der A1 im Landkreis Vechta, grenzt aber unmittelbar an den Landkreis OS.
Westlich der Autobahn befindet sich der Ortsteil Neuenkirchen.

Die örtliche Kirchengemeinde wird 1159 von Damme abgepfarrt und somit selbstständig. 1426 wird eine Kirche errichtet, die 1659 erweitert und 1758 renoviert wird. Nach der Reformation wird diese simultan genutzt, bis die evangelische Gemeinde Ende des 18. Jhd. mit der Apostelkirche [17:45] ihren eigenen Sakralbau errichtet. Daraufhin wird das alte Gebäude abgerissen und durch die neugotische kath. Kirche St. Bonifatius (erbaut 1902-1905) ersetzt. Die Pläne stammen vom Architekten Becker aus Mainz.
Die heutige Orgel wurde 1998 von Hermann Eule aus Bautzen gebaut.
Seit 2012 ist St. Bonifatius Filialkirche der fusionierten Gemeinde St. Viktor Damme.

Für den Neubau goss die Glockengießerei Otto in Bremen-Hemelingen 1906 vier Glocken, für die in Quelle 2 folgende Daten angegeben werden:
cis' - 1998 kg, 1920 mm
e' - 1144 kg, 1440 mm
fis' - 839 kg, 700 mm
gis' - 574 kg, 450 mm
Die sehr unrealistischen Durchmesser sind als falsch anzusehen.
Alle Glocken wurden im 1. oder 2. Weltkrieg eingeschmolzen, für die Zwischenkriegszeit ist die Kirche in der Werksliste aber nicht mehr aufgeführt. Nach dem Krieg wurden, abermals in Hemelingen, die vier heutigen Glocken in gleicher Tonfolge gegossen, für die in Quelle 2 5400 kg angegeben werden (wohl als Gesamtgewicht). Dabei ist besonders die plattdeutsche Inschrift der großen Herz-Jesu-Glocke erwähnenswert. Insgesamt ist das Geläut von St. Bonifatius sehr gut gelungen, jedoch leidet der eigentlich schöne Höreindruck wegen der unausgewogenen Einstellung der einzelnen Glocken. Im Vollgeläut tritt die kleine Glocke zurück, während die größte im vollen Läutewinkel die anderen nahezu übertönt. Dennoch handelt es sich ohne Zweifel um eines der besseren Geläute der Gießerei Otto der frühen Nachkriegszeit.


Glocke 1: Herz Jesu, cis', 1950, Glockengießerei F. Otto, Bremen-Hemelingen
1500 mm

Glocke 2: Maria, e', 1950, Glockengießerei F. Otto, Bremen-Hemelingen
1258 mm

Glocke 3: Joseph, fis', 1950, Glockengießerei F. Otto, Bremen-Hemelingen
1120 mm

Glocke 4: Bonifatius, gis', 1950, Glockengießerei F. Otto, Bremen-Hemelingen
998 mm


Ablauf:
00:00 - Bilder der Kirche & Stundenschlag
01:14 - Glocke 4
03:30 - Glocke 3
06:05 - Glocke 2
08:40 - Glocke 1
11:45 - Vollgeläut
17:00 - Vollgeläut von außen
18:00 - Vollgeläut

Ein herzliches Dankeschön gilt Herrn Zumdohne für die Erlaubnis zur Aufnahme und Herrn Hörnschemeyer für die Ermöglichung und Unterstützung!

Quellen:
1: Internetauftritt der Gemeinde: https://www.stviktordamme.de/wir_sind_fuer_sie_da/kirchen_und_kapellen/neuenkirchen_st_bonifatius/
(aufgerufen am 12. Mai 2023)

2: Gerhard Reinhold: OTTO-GLOCKEN, Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto, Essen 2019


Aufnahmen: Dienstag, den 28. März 2023 (Sonderläuten)


#glocken #steiermark #fernitz

Es sind die vier Glocken der Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Trost aus Fernitz im Grazer Feld in der Steiermark zu hören.

Programm:
00:00 Stundenschlag
01:05 Glocke 4
02:15 Glocke 3
03:50 Glocke 2
05:21 Glocke 1
07:07 Vollgeläute

Fernitz liegt südlich von Graz, im Grazer Becken, an der östlichen Murseite und ist heute Teil der Gemeinde Fernitz-Mellach. Bekannt ist Fernitz vor allem durch seine Kirche, der Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Trost. Die Wallfahrt geht bereits auf das 12. Jahrhundert zurück, als eine Marienstatue im nahe gelegenen Vasoldsberg gefunden wurde. Das heutige Gotteshaus wurde 1506 bis 1514 im spätgotischen Stil errichtet und hat sich bis heute in dieser Form erhalten. Beeindruckend sind die drei Schiffe im Innenraum, sowie das Netzrippengewölbe. Die Innenausstattung stammt großteils aus dem 19. Jahrhundert und ist neugotisch gehalten. Die Orgel auf der rückwärtigen Empore erbaute Friedrich Werner aus Graz 1869 und stellt eines der besten erhaltenen Werke jenes Orgelbauers dar.
Beeindrucken ist auch der bereits von weitem aus sichtbare Kirchturm der Wallfahrtskirche Fernitz, der stolze 64,3m mist. In seinem Inneren befinden sich zwei Glockenstühle, jedoch aber nur vier "kleinere" Glocken der Gießerei Oberascher aus den 50er-Jahren. Sie wurden in Sonderbronze gegossen. Das große Feld in der Mitte der oberen Stube, sowie der zweite Glockenstuhl unterhalb (zu sehen bei 09:57) weißen auf zwei wesentlich größere Glocken hin, die vom Durchmesser her c' und b° gewesen sein könnten. Diese wurden aber bis heute nicht ergänzt. Ebenfalls finden sich noch deren alte Klöppeln, sowie die Fanghaken der ersten Läuteanlage von Fernitz, die Ludwig Höfler aus Graz schuf, im Turm.

Die Glocken:
1: Glockengießerei Oberascher, Salzburg - 1950 - es'
2: Glockengießerei Oberascher, Salzburg - 1950 - f'
3: Glockengießerei Oberascher, Salzburg - 1950 - g'
4: Glockengießerei Oberascher, Salzburg - 1950 - b'

Ein herzliches "Vergelts Gott" sei der Pfarre Fernitz für die Ermöglichung der Dokumentation, sowie dem Organisator gesagt!

Fotos, Video- und Tonaufnahme: M. R.
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Quellen:
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Trost_(Fernitz)
Jörg Wernisch: Glockenkunde von Österreich
Eigene Sichtung 2024

Copyright 2024

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