Beschreibung der Videos

Neben dem Geburtshaus von Friedrich Silcher (1789-1860), dessen Kompositionen im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus weite Verbreitung gefunden haben, steht die evangelische Wendelinskirche im Zentrum von Weinstadt-Schnait. Der Turm ist ein Überbleibsel der ersten romanischen Kapelle aus der Zeit um 1238, als Schnait erstmals als "Snait" erwähnt wurde, und der um 1500 erbauten spätgotischen Kirche. Das wertvollste Ausstattungsstück aus dieser Zeit ist der Hochaltar von 1497. Auf der Predella sind die Wappen der damaligen Herren des Ortes, Ulrich von Gaisberg und seine Frau Katharina von Wetzhausen, abgebildet. Zu Württemberg kam Schnait endgültig erst 1607, nach einer Übergangszeit unter den Schenken von Limpurg.
1748 erfolgte ein Neubau des Kirchenschiffs. Die Emporen sind mit Malereien verziert, die der Maler Josef Wagner aus Alfdorf 1761 anfertigte. Sie zeigen Darstellungen aus der Bibel in einem einfachen Stil.

Das Geläut besteht aus drei Nachkriegsglocken, 1950 gegossen von der Firma Heinrich Kurtz in Stuttgart, und einer historischen Glocke aus dem Jahr 1521, auf der keine Signatur vorhanden ist. Anhand der Inschrift wird sie einem Gießer aus dem Umfeld der Biberacher Gießhütte zugeschrieben, namentlich Martin Kisling, der ein Jahr zuvor die beiden großen Glocken für die Stuttgarter Stiftskirche goss. Nachvollziehbar ist diese Theorie, ist doch die Ähnlichkeit zu den Stuttgarter Glocken recht deutlich. Die Inschrift ist in Minuskeln abgefasst. Auf der Flanke befindet sich eine Darstellung des hl. Wendelin.


Videoablauf und Glockendaten:

0:00 Fotopräsentation

1:01 Glocke 4
Name: Taufglocke
Schlagton: c''
Gewicht: ca. 280 kg
Gießer: H. Kurtz, Stuttgart
Gussjahr: 1950
Inschrift: FREUT EUCH, DASS EURE NAMEN IM HIMMEL GESCHRIEBEN SIND!

3:16 Glocke 3
Name: Ruferglocke
Schlagton: a'
Gewicht: ca. 480 kg
Gießer: H. Kurtz, Stuttgart
Gussjahr: 1950
Inschrift: KOMMT, DENN ES IST ALLES BEREIT!

5:43 Glocke 2
Name: Gebetsglocke
Schlagton: g'
Gewicht: 717 kg
Gießer: unbekannt, vermutlich Martin Kisling, Biberach
Gussjahr: 1521
Inschrift: + Ave ∫ gracıa ∫ plena ∫ domınvs ∫ tecvm ∫ Anno ∫ domını ∫ 1521 s· lvx ∫ s· marx ∫ s· mathevs / ∫ s ıohannes

8:04 Glocke 1
Name: Sterbeglocke
Schlagton: f'
Gewicht: ca. 950 kg
Gießer: H. Kurtz, Stuttgart
Gussjahr: 1950
Inschrift: JESUS CHRISTUS GESTERN UND HEUTE UND DERSELBE AUCH IN EWIGKEIT

10:37 Vollgeläut (ausgefüllter F-Dur-Dreiklang)


Ein herzlicher Dank gilt Herrn Pfarrer Schleuning und Tobias für die Ermöglichung der Aufnahmen und die freundliche Unterstützung.


#glocken #steiermark #stgeorgen

Es sind die fünf Glocken der Pfarrkirche zum hl. Georg aus St. Georgen an der Stiefing in der Südsteiermark zu hören.

Programm:
00:00 Stundenschlag
00:51 Glocke 5
02:16 Glocke 4
03:50 Glocke 3
05:10 Glocke 2
06:31 Glocke 1
09:16 Vollgeläute

Die Marktgemeinde St. Georgen an der Stiefing liegt im nördlichen Leibnitzer Feld zwischen Graz und Leibnitz, gegenüber von Wildon, am Fluss Stiefing. 1481 wird eine erste Kirche mit dem Patrozinium Heiliger Georg erbaut. 1750 entschloss man sich zum Umbau des Gotteshauses, sowie 1900 zu einer Umgestaltung des Innenraumes. Der Hochaltar mit der Statue des Heiligen Georgs wurde 1906 errichtet. Eine Außensanierung fand 2019 statt, während meines Besuches wurde der Innenraum saniert.
Im weithin sichtbaren Turm der Pfarrkirche St. Georgen an der Stiefing hängen fünf Glocken der Gießerei Pfundner aus Wien. Sie hängen alle in einem Stahlstuhl an Stahljochen. In der Sakristei ist noch der Rahmen vom alten Schaltkasten der Fa. Ludwig Höfler zu finden. Wie auch andere Steirische Geläute besaß das Geläute von St. Georgen Klöppelfänger, die entfernt wurden.

Die Glocken:
1: Josef Pfundner, Wien - 1949 - es'
2: Josef Pfundner, Wien - 1949 - g'
3: Josef Pfundner, Wien - 1949 - b'
4: Josef Pfundner, Wien - 1949 - c"
5: Josef Pfundner, Wien - 1949 - es"

Ein herzliches "Vergelts Gott" sei der Pfarre St. Georgen an der Stiefing für die Aufnahmegenehmigung und Dokumentation des Geläutes gesagt!

Fotos, Video- und Tonaufnahme: M. R.
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Quellen:
Wikipedia:
Jörg Wernisch: Glockenkunde von Österreich
Eigene Sichtung 2022

Copyright 2025

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