Beschreibung der Videos
In diesem Video erklingen die vier Glocken der evangelischen Lutherkirche in Bad Cannstatt, dem bevölkerungsreichsten Stadtbezirk Stuttgarts.
Die Lutherkirche wurde 1898 bis 1900 nach Plänen von Richard Böklen und Carl Feil errichtet. Sie war eine der ersten Backsteinkirchen Süddeutschlands. Sie steht in der Nähe des Uff-Kirchhofs, eines wohl bereits seit dem 8. oder 9. Jahrhundert genutzten Friedhofs, der ab 1506 die Begräbnisstätte für ganz Cannstatt rechts des Neckars war. Dort steht die im Wesentlichen spätgotische Uffkirche und in unmittelbarer Nachbarschaft die 1907-09 von Joseph Cades erbaute katholische Liebfrauenkirche. Von der Waiblinger Straße bietet sich so ein Blick auf drei Kirchen.
1944 beschädigt wurde die Lutherkirche bis 1950 wiederhergestellt. 2004-06 und 2013 fanden Renovierungen statt.
Das erste Geläut der Lutherkirche aus dem Jahr 1900 bestand aus drei leichtrippigen Glocken (h°, dis' und fis' mit 2204 kg, 1062 kg und 634 kg) aus der Stuttgarter Gießerei Heinrich Kurtz. Die größte Glocke konnte im Ersten Weltkrieg mit der Begründung hoher Einbaukosten als Läuteglocke vor der Ablieferung bewahrt werden, während die beiden kleineren abgegeben werden mussten. 1922 wurden diese wieder mit gleichen Schlagtönen ersetzt, mit 1037 kg und 619 kg sogar noch etwas leichter als die Vorkriegsglocken. Im Zweiten Weltkrieg mussten die beiden größeren Glocken abgegeben werden, also auch die 1917 zunächst verschonte h°. Die kleinste verblieb im Turm und wurde für die Neubeschaffung in Zahlung gegeben.
1954 entstanden in der Gießerei Kurtz drei neue Glocken für die Lutherkirche. 1961 folgte zur Vervollständigung des bereits 1954 geplanten Geläutemotivs, bestehend aus den ersten vier Tönen des Chorals "Gott rufet noch", die größte Glocke mit dem Schlagton c'.
1:21 Glocke 4
Name: Taufglocke
Schlagton: g'
Gewicht: 685 kg
Durchmesser: 1036 mm
Gießer: H. Kurtz, Stuttgart
Gussjahr: 1954
Schulterinschrift: WER DA GLAVBT VND GETAVFT WIRD, DER WIRD SELIG WERDEN
3:34 Glocke 3
Name: Kreuzglocke
Schlagton: f'
Gewicht: 967 kg
Durchmesser: 1158 mm
Gießer: H. Kurtz, Stuttgart
Gussjahr: 1954
Schulterinschrift: ES IST VOLLBRACHT
6:14 Glocke 2
Name: Betglocke
Schlagton: es'
Gewicht: 1399 kg
Durchmesser: 1303 mm
Gießer: H. Kurtz, Stuttgart
Gussjahr: 1954
Schulterinschrift: WACHET VND BETET
8:35 Glocke 1
Name: Dominika
Schlagton: c'
Gewicht: 2162 kg
Durchmesser: 1525 mm
Gießer: H. Kurtz, Stuttgart
Gussjahr: 1961
Schulterinschrift: DER HERR RVFT DER WELT VOM AVFGANG DER SONNE BIS ZV IHREM NIEDERGANG
11:24 Vollgeläut: c-Moll-Dreiklang ausgefüllt; Gott rufet noch
Ein herzlicher Dank gilt den Verantwortlichen der Gemeinde, ganz besonders Frau Lutz, für die Ermöglichung der Aufnahmen und Tobias (Taufglocke) für die Begleitung und das Schalten.
Die Gethsemanekirche ist eine evangelische Kirche im Berliner Bezirk Pankow und steht im Helmholtzkiez des Ortsteils Prenzlauer Berg. Sie wurde 1891–1893 nach Plänen von August Orth erbaut und verdankt ihre Bedeutung nicht zuletzt ihrer Rolle während der friedlichen Revolution in der DDR im Herbst 1989. Sie ist im 21. Jahrhundert eine von drei von der Evangelischen Kirchengemeinde Prenzlauer Berg Nord im Kirchenkreis Berlin Stadtmitte genutzten Kirchen sowie eine von vier Predigtstätten.
LAGE UND UMFELD:
Die Gethsemanekirche steht an der Stargarder Ecke Greifenhagener Straße im Norden des Ortsteils Prenzlauer Berg, rund 100 m östlich der Schönhauser Allee in der Nähe des gleichnamigen Ring- und U-Bahnhofs. Die Kirche ist nach Osten ausgerichtet, der Westturm bildet die Schaufassade zur genannten Straßenkreuzung hin. Die Gethsemanestraße umschreibt den Chor und die Nordseite der Kirche und bildet mit den anderen beiden Straßen einen Platz, in dessen Mitte die Kirche steht.
Die Fassaden der den Platz begrenzenden Wohnhäuser gehören zu den prächtigsten in Prenzlauer Berg, einem als Arbeiterviertel entstandenen Bezirk, der im Vergleich zu den westlichen Gründerzeitbezirken Berlins, etwa Charlottenburg oder Schöneberg, weniger repräsentativ gestaltete Wohnhäuser aufweist.
Die Kirche bildet eine markante städtebauliche Dominante, die Stargarder Straße besitzt in Höhe der Kirche einen leichten Knick, sodass der Turm im ganzen Verlauf der Straße am Ende der Sichtachse zu sehen ist.
Die Wohnviertel der Umgebung, die
Quartiere Helmholtzplatz und Falkplatz, erlebten seit 1990 einen weitgehenden Austausch der Bevölkerung, diese besteht heute aus weit überdurchschnittlich vielen jungen Erwachsenen und jungen Familien.
BAUGESCHICHTE:
Das rasante Wachstum Berlins Ende des 19. Jahrhunderts erzeugte großen Bedarf nach immer neuen öffentlichen Einrichtungen für die neu anzusiedelnde Bevölkerung. Im wenig wohlhabenden Norden Berlins, von einfachen, dicht gebauten Wohnhäusern („Mietskasernen“) geprägt, bildeten die Gotteshäuser neuer Kirchengemeinden neben den zahlreich entstehenden Schulen, die einzigen städtebaulichen Dominanten. Die Gethsemanekirche erhielt, wie auch andere evangelische Kirchen, einen repräsentativen Standort auf einem Quartiersplatz, während viele Kirchen, erst recht die katholischen Kirchen mit gewöhnlichen Wohnhausgrundstücken vorliebnehmen mussten.
Zu den größten Grundeigentümern im Norden Berlins gehörte damals Wilhelm Griebenow, der bereits 1823 das große Teile des heutigen Ortsteils umfassende Königliche Vorwerk vor dem Schönhauser Tor erworben und durch Parzellierung und Verkauf des Geländes ein beachtliches Vermögen erwirtschaftet hatte. Seine Witwe Caroline schenkte der Gemeinde das Grundstück an der Stargarder Straße und ermöglichte damit den Bau der Gethsemanekirche. Am 20. März 1891 fand die feierliche Grundsteinlegung statt und schon zwei Jahre später, am 26. Februar 1893, konnte die Kirche eingeweiht werden. Die neue Kirchengemeinde war eine Tochtergründung der Zionsgemeinde, deren Kirche 1866–1873 ebenfalls von August Orth erbaut worden war. Den Namen Gethsemane bestimmte der zur Weihe anwesende Kaiser Wilhelm II. Die Kirche erhielt 1893 eine Orgel von Wilhelm Sauer aus Frankfurt (Oder). Sie besaß 30 Register auf zwei Manualen und dem Pedal.
Im Jahr 1927 erfolgte eine erste Renovierung des Kircheninneren. Bei dieser Aktion erhielt die Gemeinde eine neue Orgel. Die zuerst installierte Sauer-Orgel wurde dabei durch ein Instrument mit elektropneumatischer Traktur aus der Potsdamer Orgelbauwerkstatt von Alexander Schuke ersetzt, das mit 56 Registern auf drei Manualen und Pedal ausgestattet war. Dieses wiederum wich 1973 einer Jehmlich-Orgel mit 25 Registern.
Zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Buntglasfenster zerstört und wurden bald nach Kriegsende ersetzt. Im Jahr 1961 gestaltete man den Innenraum komplett um: der Altar rückte aus der Apsis mehr in die Kirchenmitte, die beiden Querschiffe wurden vom Hauptschiff getrennt. Die Wände und Decken erhielten einen weißen Anstrich.
Nachdem im Jahr 2009 Steine vom Turm auf einen Gehweg stürzten, wurde die Gethsemanekirche 2015/2016 für 1,2 Millionen Euro saniert.
GLOCKEN:
Im Turm hängen drei Gussstahlglocken der Glockengießerei Bochumer Verein aus dem Baujahr der Kirche. In einer Inventarliste der Gießerei sind folgende Angaben zu finden: das dreistimmige Geläut kam in eine quadratische Glockenstube, die eine Seitenlänge von 5,60 m hat. Die Herstellung aller drei Glocken samt Zubehör wie Klöppel, Achsen, Lager und Läutehebel kostete 7230 Mark.
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Vielen Dank an den Kirchwart Herrn Kranz für die Weiterleitung, sowie an den Pfarrer Kuske für die Aufnahmeerlaubnis und an die Gemeindeleitung für die Erlaubnis zum veröffentlichen.
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