Beschreibung der Videos

Die Christuskirche ist von Conrad Wilhelm Hase von 1859 bis 1864 gebaut worden. Auftraggeber war Georg der V., der diese Kirche als Residenzkirche nutzen wollte, jedoch konnte er dies nur am Tag ihrer Einweihung tun. Die Kirche brannte 1945 nachdem sie bereits einige Beschädigungen erlitt, ab. Der Wiederaufbau wurde 1951 aufgenommen und 1953 abgeschlossen. 2013 hat man eine der markantesten Veränderungen vorgenommen. Man baute einen Raum in die Kirche, der von Ost nach West schräg nach oben bis zur Orgel verläuft. Diesen Raum nutzt der Hannoveraner Mädchenchor zum Proben. Man eröffnete so das "Internationale Kinder- und Jugendchorzentrum Hannover" Auf dieser Schräge des Raumes baute man dann Stühle für die Gottesdienste auf. Die Orgel der Firma Hillebrand wurde weitestgehend abgebaut und eingelagert, da diese stark Sanierungsbedürftig war. Durch den Bau in ein besiedeltes Gebiet wurde der über 70 Meter hohe Turm nicht wie üblich westlich an das Kirchenschiff gesetzt, sondern auf das Kirchenschiff gesetzt.
Der Turm beherbergte bis 1917 ein Geläut von Schilling aus Apolda. Eine geplante g° konnte damals nicht verwirklicht werden, da der Turm diese Schwingungstechnisch nicht ausgehalten hätte. Man entschied sich deshalb für ein vierstimmiges Geläut auf b°. Diese vier Glocken, von denen die letzte 1888 gegossen wurde, mussten jedoch im ersten Weltkrieg abgegeben werden. Den Ersatz bildete das heutige Geläut, drei Stahlglocken von 1920. Diese fielen bei dem Brand der Kirche 1945 im Turm herunter, überstanden dies jedoch unbeschadet. Man sagt, dass ihnen dieses sogar gut getan haben soll, da sie nach dem Wiederaufbau wohl besser geklungen haben sollen als vor dem Brand. Das Geläut hat eine beeindruckende Kraft, die einem auf dem Vorplatz noch umhaut.

Glockendaten:

Glocke 1: Christus
Ton: a°+2
Durchmesser: 1.988 kg
Gewicht: 3.399 kg
Gießer: Bochumer Verein
Gussjahr: 1920

Glocke 2: Wort Gottes
c' ±0
1.673 mm
1.893 kg
Bochumer Verein
1920

Glocke 3: Frieden
d'+10
1.490 mm
1.374 kg
Bochumer Verein
1920

Motiv: Te Deum

Vielen Dank an die Gemeinde für die Aufnahmeerlaubnis sowie an Jonas und Jens für die Tour!

Aufnahmedatum: 26.07.2021 (Sonderläuten)


Die Gethsemanekirche ist eine evangelische Kirche im Berliner Bezirk Pankow und steht im Helmholtzkiez des Ortsteils Prenzlauer Berg. Sie wurde 1891–1893 nach Plänen von August Orth erbaut und verdankt ihre Bedeutung nicht zuletzt ihrer Rolle während der friedlichen Revolution in der DDR im Herbst 1989. Sie ist im 21. Jahrhundert eine von drei von der Evangelischen Kirchengemeinde Prenzlauer Berg Nord im Kirchenkreis Berlin Stadtmitte genutzten Kirchen sowie eine von vier Predigtstätten.


LAGE UND UMFELD:


Die Gethsemanekirche steht an der Stargarder Ecke Greifenhagener Straße im Norden des Ortsteils Prenzlauer Berg, rund 100 m östlich der Schönhauser Allee in der Nähe des gleichnamigen Ring- und U-Bahnhofs. Die Kirche ist nach Osten ausgerichtet, der Westturm bildet die Schaufassade zur genannten Straßenkreuzung hin. Die Gethsemanestraße umschreibt den Chor und die Nordseite der Kirche und bildet mit den anderen beiden Straßen einen Platz, in dessen Mitte die Kirche steht.

Die Fassaden der den Platz begrenzenden Wohnhäuser gehören zu den prächtigsten in Prenzlauer Berg, einem als Arbeiterviertel entstandenen Bezirk, der im Vergleich zu den westlichen Gründerzeitbezirken Berlins, etwa Charlottenburg oder Schöneberg, weniger repräsentativ gestaltete Wohnhäuser aufweist.

Die Kirche bildet eine markante städtebauliche Dominante, die Stargarder Straße besitzt in Höhe der Kirche einen leichten Knick, sodass der Turm im ganzen Verlauf der Straße am Ende der Sichtachse zu sehen ist.

Die Wohnviertel der Umgebung, die
Quartiere Helmholtzplatz und Falkplatz, erlebten seit 1990 einen weitgehenden Austausch der Bevölkerung, diese besteht heute aus weit überdurchschnittlich vielen jungen Erwachsenen und jungen Familien.


BAUGESCHICHTE:


Das rasante Wachstum Berlins Ende des 19. Jahrhunderts erzeugte großen Bedarf nach immer neuen öffentlichen Einrichtungen für die neu anzusiedelnde Bevölkerung. Im wenig wohlhabenden Norden Berlins, von einfachen, dicht gebauten Wohnhäusern („Mietskasernen“) geprägt, bildeten die Gotteshäuser neuer Kirchengemeinden neben den zahlreich entstehenden Schulen, die einzigen städtebaulichen Dominanten. Die Gethsemanekirche erhielt, wie auch andere evangelische Kirchen, einen repräsentativen Standort auf einem Quartiersplatz, während viele Kirchen, erst recht die katholischen Kirchen mit gewöhnlichen Wohnhausgrundstücken vorliebnehmen mussten.

Zu den größten Grundeigentümern im Norden Berlins gehörte damals Wilhelm Griebenow, der bereits 1823 das große Teile des heutigen Ortsteils umfassende Königliche Vorwerk vor dem Schönhauser Tor erworben und durch Parzellierung und Verkauf des Geländes ein beachtliches Vermögen erwirtschaftet hatte. Seine Witwe Caroline schenkte der Gemeinde das Grundstück an der Stargarder Straße und ermöglichte damit den Bau der Gethsemanekirche. Am 20. März 1891 fand die feierliche Grundsteinlegung statt und schon zwei Jahre später, am 26. Februar 1893, konnte die Kirche eingeweiht werden. Die neue Kirchengemeinde war eine Tochtergründung der Zionsgemeinde, deren Kirche 1866–1873 ebenfalls von August Orth erbaut worden war. Den Namen Gethsemane bestimmte der zur Weihe anwesende Kaiser Wilhelm II. Die Kirche erhielt 1893 eine Orgel von Wilhelm Sauer aus Frankfurt (Oder). Sie besaß 30 Register auf zwei Manualen und dem Pedal.

Im Jahr 1927 erfolgte eine erste Renovierung des Kircheninneren. Bei dieser Aktion erhielt die Gemeinde eine neue Orgel. Die zuerst installierte Sauer-Orgel wurde dabei durch ein Instrument mit elektropneumatischer Traktur aus der Potsdamer Orgelbauwerkstatt von Alexander Schuke ersetzt, das mit 56 Registern auf drei Manualen und Pedal ausgestattet war. Dieses wiederum wich 1973 einer Jehmlich-Orgel mit 25 Registern.

Zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Buntglasfenster zerstört und wurden bald nach Kriegsende ersetzt. Im Jahr 1961 gestaltete man den Innenraum komplett um: der Altar rückte aus der Apsis mehr in die Kirchenmitte, die beiden Querschiffe wurden vom Hauptschiff getrennt. Die Wände und Decken erhielten einen weißen Anstrich.

Nachdem im Jahr 2009 Steine vom Turm auf einen Gehweg stürzten, wurde die Gethsemanekirche 2015/2016 für 1,2 Millionen Euro saniert.


GLOCKEN:


Im Turm hängen drei Gussstahlglocken der Glockengießerei Bochumer Verein aus dem Baujahr der Kirche. In einer Inventarliste der Gießerei sind folgende Angaben zu finden: das dreistimmige Geläut kam in eine quadratische Glockenstube, die eine Seitenlänge von 5,60 m hat. Die Herstellung aller drei Glocken samt Zubehör wie Klöppel, Achsen, Lager und Läutehebel kostete 7230 Mark.



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Vielen Dank an den Kirchwart Herrn Kranz für die Weiterleitung, sowie an den Pfarrer Kuske für die Aufnahmeerlaubnis und an die Gemeindeleitung für die Erlaubnis zum veröffentlichen.

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