Beschreibung der Videos
Die Filialkirche St. Johannes Baptist in Ermengerst besitzt ein aus fünf Glocken bestehendes Geläut g'-b'-c''-c''-es''. Vier Glocken des Bochumer Vereins für Gussstahlfabrikation ergänzen eine historische Glocke der Biberacher Gießhütte. Die Stahlglocken bilden das Hauptgeläut, während die Bronzeglocke solistisch verwendet wird.
➥ Die älteste Glocke in Ermengerst [V] stammt aus dem Jahre 1554 und wurde in Biberach gegossen. Diese Glocke war im zweiten Weltkrieg versteckt worden und überstand so die Ablieferung.
Bei der Neubeschaffung des Geläutes von St.Johannes war die Glocke noch nicht wieder aufgetaucht und wurde daher nicht berücksichtigt.
Im Jahre 1947 wurden beim Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation vier neue Glocken [1+2+3+4] geordert. Diese Glocken sind in der neuen Oktavrippe des Bochumer Vereines -besser bekannt als Sekundschlagrippe- ausgeführt. Die historische Glocke sorgt dabei für eine Tondopplung.
Obwohl die Sekundschlagrippe auch in Ermengerst ihre üblichen Schwächen zeigt besitzt das Geläut doch eine relativ gut erkennbare Schlagtonlinie. Es profitiert sehr von einem außerordentlich lebhaften Läutewinkel.
Das Highlight in Ermengerst ist jedoch die gesamte Glockenanlage. Neben der Turmuhr sind dabei der vorbildlich gewartete Stahlglockenstuhl und die Stahlglocken zu erwähnen. Auch die elektrische Anlage stammt zum Großteil noch aus den 1950er Jahren.
Eine technische Anlage dieser Qualität und dieses Zustandes ist in ihrer Gesamtheit unbedingt erhaltenswert !
➥ Zu Zeiten des Barocks wurde St.Johannes von einer Flurkapelle zu einer Kirche erweitert. Aus dieser Zeit stammen große teile des Langhauses und der erhöhte Glockenturm. Die heutige Innenaustattung ist größtenteils zu Zeiten des Neobarocks entstanden.
➥ Ich möchte mich bei den Verantwortlichen der Gemeinde St.Johannes für die Ermöglichung dieser Aufnahme herzlich bedanken !
➥Glockentürme und Glockenstühle sind keine öffentlich zugänglichen Räume.
Dieses Video wurde mit einer Sondergenehmigung unter Einhaltung von Sicherheitsstandards erstellt. Von einer Nachahmung ohne entsprechende Vorkenntnisse rät der Kanalinhaber ab.
Vom Turm von St.Antonius in Oberhausen-Klosterhardt erklingt ein mächtiges Stahlgeläut.
Im Juli 1900 gründete sich ein Verein zum Bau einer neuen Kirche in Klosterhardt, einem Stadtteil von Oberhausen. Von da an sollten noch dreizehn Jahre vergehen, ehe die Grundsteinlegung für St.Antonius stattfand. Zwischenzeitlich musste sich die Kirchengemeinde mit einer Notkirche begnügen. Für den Entwurf der neuen Kirche zeichnete sich der Münsteraner Architekt Wilhelm Sunder-Plassmann verantwortlich. Die dreischiffige neugotische Hallenkirche wurde im März 1915 durch den damaligen Weihbischof der Diözese Münster, Theodor Kappenberg, eingeweiht. 1970 wurde St.Antonius gemäß den Vorgaben des II. Vaticanums umgebaut. Zwischen 1975 und 1976 erfolgte eine umfangreiche Renovierung des Gotteshauses. Der Wuppertaler Künstler Willi Dirx entwarf in diesem Zuge fast alle neuen Ausstattungsstücke, wozu unter anderem der Tabernakel, der Altar, der Ambo, sowie das Taufbecken und der Kreuzweg zählen. Die von der Orgelbauwerkstatt Romanus Seifert & Sohn in Kevelaer gebaute Orgel ist 1992 eingeweiht worden.
Das erste Geläut im Turm von St.Antonius ist 1914 von der Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher gegossen worden. Von den drei Glocken sind zwei nach nur vier Jahren zu Rüstungszwecken requiriert und eingeschmolzen worden. Für sie beschaffte man sich, wieder in Gescher, im Jahr 1924 Ersatz. In dieser Konstellation blieb das Geläut bis zum Zweiten Weltkrieg erhalten, ehe alle Glocken sinnlos in den Schmelzofen wanderten. Nach Kriegsende dauerte die glockenlose Zeit bis 1950 an. In diesem Jahr bestellte man sich beim Bochumer Verein ein dreistimmiges Gussstahlgeläut. Die mittlere Glocke ist offensichtlich eine Vorratsglocke, da sie keine orts- oder kirchenbezogene Inschrift, so wie die beiden anderen Glocken, trägt und bereits 1949 gegossen wurde. Interessant ist hierbei, dass alle drei Glocken, also auch die beiden von 1950, in der sogenannten V12-Rippe gegossen wurden, wobei in diesem Geläut zwei Varianten dieser Rippenkonstruktion vorhanden sind. Die große und mittlere Glocke sind in der normalen, relativ schweren Konstruktion der V12-Rippe gegossen worden, während die kleine Glocke im Verhältnis zu den beiden anderen relativ leichtrippig ist. Im Zuge der großen Kirchenrenovierung Mitte der 1970er-Jahre wurden ein neuer Glockenstuhl und neue gerade Stahljoche durch die Dorstener Firma Diegner & Schade eingebaut. In Kombination mit der Akustik der mit Beton verschalten Glockenstube ergibt sich hier ein unglaublich mächtiges und fülliges Klangbild. Vor allem die große Antoniusglocke beweist eindrücklich die hohe Qualität der späten V12-Glocken des Bochumer Vereins. Somit wird aus einem, zumindest auf dem Papier, gewöhnlichen Te deum-Geläut ein beeindruckendes Hörerlebnis, welches einen nachhaltigen positiven Eindruck hinterlässt.
Antoniusglocke, Schlagton d'+8, Gewicht ca. 1.800 kg, Durchmesser 1601 mm, gegossen im Jahre 1950 vom Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation in Bochum.
Sine nomine, Schlagton f'+6, Gewicht ca. 980 kg, Durchmesser 1350 mm, gegossen im Jahre 1949 vom Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation in Bochum.
Marienglocke, Schlagton g'+5, Gewicht ca. 560 kg, Durchmesser 1124 mm, gegossen im Jahre 1950 vom Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation in Bochum.
Herzlichen Dank an Alexander für die Organisation und an Markus für die Begleitung und den gelungenen und schönen Tag!
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