Beschreibung der Videos
In Augsburg - Pfersee erklingt mit den Glocken b°-des'-es'-f'-as'-as' das gewaltige Geläut der Stadtpfarrkirche Herz Jesu. Ein großes Nachkriegsgeläut des Bochumer Vereins ergänzt eine kleine Glocke aus Augsburg.
➥ Die älteste Glocke von Herz Jesu stammt aus dem Jahr 1909. Sie gehört noch zur Originalausstattung der neu errichteten Stadtpfarrkirche und verblieb als kleinste erhaltene Glocke [6] des damaligen Geläutes erhalten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg entschied sich die Gemeinde dann für ein neues Stahlgeläut des Bochumer Vereins. 1948 konnten die fünf neuen #glocken in der mächtigen, damals neu entwickelten V12 Rippe gegossen werden. Die große Herz Jesu Glocke gehört mit ihren über 4,5t zu den größten #glocken der Stadt.
Die kleine Glocke wurde dabei, nicht unüblich damals für Bochumer Geläute, im Ton verdoppelt. Bis heute wird sie, im Gegensatz zu vielen anderen Tondopplungen aus dieser Zeit, mit den anderen zusammen geläutet und nicht nur solistisch verwendet.
Die gewaltige Turmhalle deckt etwaige Schwächen der frühen V12, gerade an den gekröpften Jochen, soweit zu, sodass trotz des hohen Glockenturmes eine sehr beeindruckende Klangwirkung auf dem Kirchenvorplatz entsteht.
➥ Herz Jesu in Augsburg Pfersee gilt als größte Jugendstilkirche Deutschlands. Zwischen 1907 - 1910 erbaut, hat sich die Jugendstilausstattung und Ausmalung bis heute erhalten.
➥ Ich möchte mich bei den Verantwortlichen der Kirchengemeinde Herz Jesu für die Ermöglichung dieser Aufnahme ganz herzlich bedanken.
Darüber hinaus möchte ich mich bei Julian und Niklas @kirchenglockentv für den ereignisreichen Tag in Augsburg herzlich bedanken!
Es läuten die sechs Gussstahlglocken der kath. Pfarr- und Abteikirche Mariä Himmelfahrt im oberbayerischen Ettal in den Ammergauer Alpen. Die weit bekannte Abteikirche des Klosters Ettal ist seit 1920 im Rang einer Basilica minor. Ihr Geläut ist eines der größten Stahlgeläute in Sekundenschlagrippe und weißt einen gewissen Gruselfaktor auf.
Prägend für das kleine Dorf Ettal in einem Hochtal zwischen Garmisch-Partenkirchen und Oberammergau ist zweifelsohne die Benediktinerabtei zu den Heiligsten Herzen Jesu und Mariä. Das gesamte Klostergelände, v.a. die Klosterkirche mit ihrer alles überragenden 66 m hohen Kuppel, ist ein Gesamtkunstwerke süddeutschen Rokokos.
Das Ettaler Kloster wurde bereits 1330 durch Kaiser Ludwig dem Bayern gegründet und entwickelte sich rasch zu einem lokalen Wirtschaftszentrum und Wallfahrtsort. Bis 1370 wurde die gotische Klosterkirche auf einem zwölfeckigen Grundriss errichtet - bereits damals ein imposantes Gotteshaus. In den Wirren der Reformation fügten ihm Truppen des Kurfürsten Moritz von Sachsen im Mai 1552 große Schäden zu. Nach dem Wiederaufbau zerstörte ein Brand 1744 Kirche und Kloster weitgehend, in Folge dessen bauten die Padres ihre Abtei in den Formen des Rokoko nach Plänen von Enrico Zuccalli durch Joseph Schmuzer aus der Wessobrunner Schule wieder auf. Im Rahmen der Säkularisation wurde die Abtei 1803 aufgelöst und die Besitzungen gingen größtenteils an das Kurfürstentum, später Königreich Bayern über. Die Klosterkirche wurde in eine Pfarrkirche umgewandelt, und die Bauarbeiten kamen zum Erliegen. 1853 wurde der nördliche Glockenturm fertiggestellt. Nach der Neubesiedlung des Klosters im Jahr 1900 wurde 1906–07 der südliche Glockenturm errichtet. Im Jahr 1994 übersiedelten einige Ettaler Mönche nach Wechselburg in Mittelsachsen und bauten dort ein neues Benediktinerpriorat auf.
Der Innenraum, der sich unter der imposanten Kuppel erstreckt, ist ein Kunstwerk für sich. Für mehr Informationen wird auf div. Puplikationen verwiesen.
Das stattliche Geläut der Ettaler Klosterkirche, fiel - wie überall - dem deutschen Rüstungswahn im 2. Weltkrieg zum Opfer, sodass man nach Kriegsende alsbald an eine Neuanschaffung dachte. Bereits am 3. August 1947 weihte Abt Angelus Kupfer OSB sechs neue Gussstahlglocken, die vom Bochumer Verein in der "Sekundenschlagrippe" gegossen wurden.
Das Geläut hat durch seinen besonderen "Charme" einen hohen Wiedererkennungswert. Dem Kloster sei es allerdings gegönnt, ein neues Geläut, welches der Schönheit der Kirche angemessen ist, zu bekommen.
Der (ältere) Nordturm birgt heute die zwei größeren Glocken, die gemeinsam eines der beeindruckendsten Glockenpaare sind, die ich je erlebt habe. Die vier kleinen Glocken befinden sich im Südturm, der auch die Uhr beherbergt. Der alte romanische Glockenturm steht leer.
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b°-des'-es'-ges'-as'-b'
Glocke 1
Herz Jesu
Ton: b°
Gewicht: 3400 kg
Durchmesser: 201 cm
Gießerei: Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation
Gussjahr: 1947
Inschrift: S. COR JESU MISERERE NOBIS
Glocke 2
Hl. Maria
Ton: des'
Gewicht: 2050 kg
Durchmesser: 168 cm
Gießerei: Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation
Gussjahr: 1947
Inschrift: FUNDA NOS IN PACE | FANDATRIX ETTALENSIS
Glocke 3
Hl. Joseph
Ton: es'
Gewicht: 1450 kg
Durchmesser: 149 cm
Gießerei: Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation
Gussjahr: 1947
Inschrift: DA JOSEPH MERITIS SIDA SCANDERE
Glocke 4
Hl. Benedikt
Ton: ges'
Gewicht: 860 kg
Durchmesser: 126 cm
Gießerei: Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation
Gussjahr: 1947
Inschrift: O CAELESTIS NORMA VITAE DOCTOR ET DUX BENEDICTE
Glocke 5
Hll. Schutzengel
Ton: as'
Gewicht: 623 kg
Durchmesser: 112 cm
Gießerei: Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation
Gussjahr: 1947
Inschrift: ITE ANGELI DOMNINI
Glocke 6
Hl. Korbinian
Ton: b'
Gewicht: 429 kg
Durchmesser: 101 cm
Gießerei: Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation
Gussjahr: 1947
Inschrift: S. CORBINIANE ORA PRO NOBIS.
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Herzlich danken möchte ich P. Virgil Hickl OSB für die frdl. Ermöglichung der Aufnahme.
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Heute am Ersten Adventssonntag beginnen wir mit einem neuen Kirchenjahr. Möge es leichter werden, als das vergangene. Eine besinnliche und gesegnete Adventszeit!
Es erklingen die vier Glocken der katholischen Kirche St. Michael zu Gelsenkirchen-Buer-Hassel im Ruhrgebiet.
Bei der in den Jahren 1914 - 1917 errichteten Kirche St. Michael handelt es sich um einen Sakralbau, welcher neobarocke und neoklassizistische Stilelemente aufweist und sich bewusst an die Architektur der umliegenden Gebäude der Zechensiedlung anpasst.*
Der mit einer barocken Haube versehene Kirchturm trägt im dritten Obergeschoss hinter den schlanken Schallfenstern ein vierstimmiges Geläut aus Gussstahlglocken.
Die drei großen Glocken wurden 1923, die kleine Glocke 1932 vom Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation gegossen. Die Erweiterung des Glockenstuhles um ein viertes Feld zur nachträglichen Aufnahme der kleinen Glocke ist noch gut an der Stahlkonstruktion abzulesen. Der Glockenstuhl ruht auf in die Turmwände eingelassenen Stahlträgern auf etwa vier Metern Höhe über dem Boden der Glockenstube. Die Glocken erklingen in einem leicht verzerrten Präfationsmotiv in der Tonfolge h°, d', e', fis', wobei die Schlagtöne von Glocke 1 und Glocke 4 vertieft sind und der Schlagton von Glocke 3 leicht erhöht ist. Die St.-Michael-Glocke (Glocke 1) wird nur zu besonderen Festtagen mit den anderen Glocken geläutet. Außerdem erklingt sie solistisch zu Beerdigungen. Die St.-Barbara-Glocke (Glocke 2) dient als Grundglocke für das sonntägliche Geläut zum Gottesdienst außerhalb der Festtage. Die St.-Isidor-Glocke (Glocke 3) läutet zusammen mit Glocke 4 zu Werktagsmessen und dient darüber hinaus auch als Angelusglocke. Die kleinste der vier Glocken, die St.-Albertus-Magnus-Glocke (Glocke 4) dient neben ihrer Funktion als Glocke für Werktagsmessen auch zur Anzeige eines neugeborenen Kindes im Stadtteil. Der Uhrschlag erfolgt auf den Glocken 1 und 3.**
Der Schlagring der Glocke 3 lässt erkennen, dass bei ihr nachträglich Tonkorrekturen durch Ausschleifen stattgefunden haben.***
Glockendaten (Angaben aus: **):
Glocke 1
St.-Michael-Glocke
Gussjahr: 1923
Gießer: Bochumer Verein
Durchmesser: 1770 mm
Gewicht: 2432 kg
Nominal/Schlagton: h° (leicht vertieft)
Glocke 2
St.-Barbara-Glocke
Gussjahr: 1923
Gießer: Bochumer Verein
Durchmesser: 1490 mm
Gewicht: 1459 kg
Nominal/Schlagton: d' +/- 0
Glocke 3
St.-Isidor-Glocke
Gussjahr: 1923
Gießer: Bochumer Verein
Durchmesser: 1390 mm
Gewicht: 1107 kg
Nominal/Schlagton: e' (leicht erhöht)
Glocke 4
St.-Albertus-Magnus-Glocke
Gussjahr: 1932
Gießer: Bochumer Verein
Durchmesser: 1260 mm
Gewicht: 809 kg
Nominal/Schlagton: fis' (vertieft)
Motiv: Präfation
Besonderer Dank gilt Herrn Rolf Schäfer vom Förderverein für die freundliche Organisation, das Aufschließen der Kirche und des Turmes, die Begleitung und das Einschalten der Glocken und für die Zeit, die er sich genommen hat.
Außerdem gilt ein herzlicher Dank dem Gemeindereferenten Herrn Hermann Spickermann für die freundliche Erlaubnis der Aufnahme.
Aufnahmedatum: 06.10.2017
Quellen:
*Schäfer, Rolf: Streifzug durch Geschichte und Architektur, in: Herausgegeben vom Förderverein der Kirche St. Michael Gelsenkirchen-Hassel e.V.: 100 Jahre Michaelkirche Gelsenkirchen-Buer-Hassel, WIRmachenDRUCK GmbH, Backnang, 2017, S. 58, 64f.
**Schäfer, Rolf: Geheimnis Kirchturm: Faszinierende Technik und verborgene Schätze, in: Herausgegeben vom Förderverein der Kirche St. Michael Gelsenkirchen-Hassel e.V.: 100 Jahre Michaelkirche Gelsenkirchen-Buer-Hassel, WIRmachenDRUCK GmbH, Backnang, 2017, S. 151f.
***Ebd. S. 164
Der Turm von St. Michael im Mönchengladbacher Stadtteil Holt verfügt über das größte Stahlgeläute der Stadt Mönchengladbach.
In der Kirche lassen sich jedoch nicht nur diese vier Stahlglocken finden. Auch eine kleine Bronzeglocke der Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock hängt, überraschenderweise, im völlig verschlossenen Dachreiter. Sie wurde bereits in der Zwischenkriegszeit gegossen und hängt gut versteckt an einer kleinen Stahlkonstruktion. Diese Glocke ist das letztes Überbleibsel des alten Geläutes von 1925 welches in den Tönen b°-des'-es'-f'-as'-f'' erklang.
Heute befindet sie sich nicht mehr im Betrieb, verfügt aber noch über einen Motor, welcher jedoch von nirgends ansteuerbar ist.
Die vier Hauptglocken im Westturm bilden mit ihren Tönen b°-c'-es'-f' das größte bzw. tontiefste Stahlgeläute Mönchengladbachs. Alle Glocken sind hervorragende Exemplare der Versuchsrippe 7, welche ab 1950 gegossen wurde. Die vier Glocken des Hauptgeläutes von St. Michael zeigen mehr als deutlich, um ein schönes und mächtiges Geläute zu erzeugen, braucht es nicht 13 Glocken!
Ablauf des Videos:
00:00 - Bilderpräsentation der Kirche (zu hören, das Teilgeläute der Glocken 1+3+4)
01:36 - Einzelläuten Glocke 4
04:26 - Einzelläuten Glocke 3
06:53 - Einzelläuten Glocke 2
09:51 - Einzelläuten Glocke 1
14:21 - Einzelläuten Glocke 5
16:04 - Vollgeläute des Hauptgeläutes, Glocken 1-4
Die Glocken:
Glocke 1: Michael
Ton: b°-3
Gussjahr: 1955
Gießer: Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation
Gewicht:
Durchmesser: 1900 mm
Glocke 2: Maria Regina Angelorum
Ton: c'±0
Gussjahr: 1955
Gießer: Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation
Gewicht:
Durchmesser: 1685 mm
Glocke 3: Gabriel
Ton: es'-1
Gussjahr: 1955
Gießer: Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation
Gewicht:
Durchmesser: 1420 mm
Glocke 4: Rafael
Ton: f'-1
Gussjahr: 1955
Gießer: Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation
Gewicht: 721 kg
Durchmesser: 1255 mm
Glocke 5: Josef
Ton: f²
Gussjahr: 1955
Gießer: Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Gewicht: ca. 125 kg
Durchmesser: 580 mm
Motiv: "Christus ist erstanden" (ohne Gl. 5)
Ich möchte mich sehr bei Moritz bedanken, für das organisieren der Aufnahme und den schönen Tag, sowie dem Küster für die Schlüsselgewalt und Felix fürs mitkommen und das schöne schalten!
*** Mit diesem Video wünsche ich allen Zuschauern dieses Kanals schöne und besinnliche Weihnachtstage! ***
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