Beschreibung der Videos

Es läuten die 5 Stahlglocken der Pfarrkirche Lustenau-Kirchdorf.


Töne: H° c' d' f' g'

Die Glocken wurden 1922 durch die Firma Gebrüder Böhler in Kapfenberg gegossen.

Im Jahr 1832 wurde der Neubau der Pfarrkirche St. Peter und Paul nach Plänen von Alois Negrelli errichtet. 1872 bis 1875 wurde sie in eine Hallenkirche mit Flachdecken verändert und 1951 bis 1954 nach Plänen von Otto Linder renoviert. Ihr heutiges Aussehen erhielt die Kirche beim vorerst letzten Umbau 1991. Dieser radikalen Renovierung und Modernisierung gingen große Streitigkeiten innerhalb der Pfarrgemeinde voraus.

(Quelle: Wikipedia)

Lustenau ist mit 21.291 Einwohnern die größte Marktgemeinde Österreichs und liegt im Westen des Bundeslandes Vorarlberg unmittelbar an der Grenze zur Schweiz. Bis 1806 war Lustenau ein freier Reichshof des Heiligen Römischen Reichs und wurde nach dessen Auflösung für kurze Zeit ein unabhängiger Staat. Erst 1830 kam Lustenau endgültig zu Österreich.


Danke sagen möchte ich allen, die diesen Film ermöglichten :^)


Östlich der Altstadt befindet sich angrenzend an Wanne-Eickel der Gelsenkirchener Stadtteil Bulmke-Hüllen. Während das Gebiet in vorindustrieller Zeit noch spärlich besiedelt war, überschritt die Einwohnerzahl erst in den 1870er-Jahren die 1000er- und etwa 1895 schon die 10.000er-Marke. 1903 erfolgte die Eingemeindung des zuvor zum Landkreis gehörenden Ortes zur Stadt Gelsenkirchen. Heute leben in Bulmke-Hüllen rund 26.000 Menschen.

Im Jahr 1890 gründete sich ein Kirchbauverein, durch dessen Wirken 1894 mit einem Kirchenbau begonnen werden konnte. Allerdings reichten die Mittel wohl noch nicht, um den Bau fertigzustellen. So konnte 1900 zunächst nur die Konsekration des östlicheren Teils mit provisorisch abgeschlossener Westseite [11:30] vollzogen werden. Erst 1916 fand inmitten des ersten Weltkrieges die Einweihung des vollendeten Sakralgebäudes [11:40] statt.
Dieser Herz Jesu Kirche war allerdings kein langes Bestehen vergönnt. Im zweiten Weltkrieg wurde sie, wie ein Großteil des Stadtteils, vollständig zerstört. An ihre Stelle tritt der heutige Neubau von 1953/54, welcher vom Architekturbüro Kraus (Herne) entworfen wurde.
Die zuvor eigenständige Gemeinde Herz Jesu wurde 2007 der Propsteipfarrei St. Augustinus angegliedert. Am 16. Juni 2023 fand die letzte offizielle Messe statt, die Kirche ist seitdem geschlossen. Die Gemeinde feiert künftig in der nahegelegenen ev. Lutherkirche ihre Gottesdienste.

Bereits 1914 wurden in Bremen-Hemelingen von der Firma Otto drei Glocken in der Tonfolge d' e' fis' gegossen. Wirklich lange dürften diese Instrumente nicht geläutet haben, denn schon 1924 hat der Bochumer Verein insgesamt vier Glocken im sogenannten Präfationsmotiv gegossen. Diese haben die Zerstörung der ersten Kirche glücklicherweise überstanden und konnten als eines der wenigen, vielleicht auch als einziges Austattungsstück in den Nachkriegsbau übernommen werden. Aus statischen Gründen waren die beiden mittleren Glocken jedoch zuletzt stillgelegt und funktionierten auch beim Ortsbesuch nicht. Für diese Aufnahme wurden sie entgegen den Bremsen per Hand angeschoben. Die Tonaufnahmen habe ich leicht bearbeitet in das funktionierende Teilgeläut eingefügt, um einen Eindruck des tatsächlichen Vollgeläuts zu ermöglichen.
Tatsächlich waren schon bei der vorausgehenden Außenaufnahme Schwankungen des Turmkreuzes sichtbar, im Turm selbst war dann insbesondere beim Geläut der kleinsten Glocke eine deutliche Bewegung spürbar, welche ich so noch nicht erlebt habe und welche auch ein Grund für die geringe Läutedauer im Video ist. Bei ca. 2:36 ist zu sehen, wie dadurch die anderen Glocken leicht zu schwanken beginnen. Die Herz-Jesu-Glocke hat beim Läuten dagegen kaum/deutlich weniger Auswirkungen nach sich gezogen.


Glocke 1: Herz Jesu, cis'+4, 1924, Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation (BVG), Bochum
ca. 1560 kg, ⌀ ~1574 mm

Glocke 2: Regina Pacis, e'+2, 1924, Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation (BVG), Bochum
ca. 1080 kg, ⌀ ~1387 mm

Glocke 3: Joseph, fis'+1, 1924, Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation (BVG), Bochum
ca. 850 kg, ⌀ ~1260 mm

Glocke 4: Barbara, gis'+1, 1924, Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation (BVG), Bochum
ca. 600 kg, ⌀ ~1124 mm


Ablauf:
0:00 - Bilder der Kirche
2:00 - Glocke 4
3:30 - Glocke 3
4:45 - Glocke 2
6:30 - Glocke 1
10:00 - simuliertes Vollgeläut


Ein herzliches Dankeschön gilt auch hier Herrn Schmidt-Kuhl für das Vertrauen und die Ermöglichung, sowie Winnie für den schönen Tag in GE!
Seine Außenaufnahme mit einer genaueren Vorstellung der Kirche ist unter folgendem Link zu finden: https://youtu.be/4agcDGRCq6M


Quellen:
1: Wikipediaeintrag "Bulmke-Hüllen": https://de.wikipedia.org/wiki/Bulmke-H%C3%BCllen

2: Gelsenkirchener Geschichten Wiki, Eintrag "Herz Jesu (Hüllen)": https://www.gelsenkirchener-geschichten.de/wiki/Herz_Jesu_(H%C3%BCllen)

3: Artikel der WAZ über die Schließung der Kirche, "Kirchen-Aus in Gelsenkirchen: Gemeinde lebt in Ökumene fort": https://www.waz.de/staedte/gelsenkirchen/article238538935/kirchen-aus-in-gelsenkirchen-gemeinde-lebt-in-oekumene-fort.html

(alle aufgerufen am 24. Februar 2024)

4: Gerhard Reinhold: OTTO-GLOCKEN, Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto, Essen 2019

5: S. Schritt: Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation, Bochum (BVG) 1851-1970, Vorläufiges Gesamtverzeichnis für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland, mit fortlaufender Ergänzung


Aufnahmen:
Samstag, den 11. November 2023 (Sonderläuten)

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