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Vom gotischen Turm der Waldfeuchter Pfarrkirche ertönt ein imposantes und sehr grundtöniges Stahlgeläute des Bochumer Vereins. Bis zum 1.Weltkrieg hingen 4 Glocken im Turm. 3 von ihnen wurden 1899, eine weitere im Jahre 1525 gegossen. Die 3 Glocken von 1899 sind Umgüsse barocker Glocken gewesen welche anscheinend nicht gut zueinander passten. Die kleinste Glocke von 1525 wurde hingegen als Schlagglocke belassen und hängt heute starr und ohne jegliche Funktion im Glockenstuhl. Wie schon gesagt: die 1899er überstanden den 1.Weltkrieg nicht. Stattdessen wurden 3 neue Stahlglocken beim Bochumer Verein in Auftrag gegeben. Im 2.Weltkrieg wurden die Marien- und die Lambertusglocke beschädigt als eine Luftmine einen Teil des Turmes wegsprengte. Hierbei flogen wohl auch große Teile der Inschriften weg. So befindet sich im Turm von St.Lambertus ein nicht zu vergleichendes und auch relativ großes Untermollsext-Stahlgeläute.
Salvator mundi, Schlagton cis'+2, Gewicht ca. 1.560 kg, Durchmesser 1574 mm, gegossen im Jahre 1923 vom Bochumer Verein in Bochum.
Maris stella, Schlagton e'+/-0, Gewicht ca. 1.080 kg, Durchmesser 1387 mm, gegossen im Jahre 1923 vom Bochumer Verein in Bochum.
Sancte Lamberte, Schlagton fis'+/-0, Gewicht ca. 850 kg, Durchmesser 1260 mm, gegossen im Jahre 1923 vom Bochumer Verein in Bochum.
St.Niklaes, Schlagton ca. fis'', Gewicht unbek., Durchmesser unbek., gegossen im Jahre 1525 von einem unbek. Gießer (vermutlich Jan van Trier) in Waldfeucht.
Die Inschrift der "Sancte Lamberte" lautet: "S. L*****TE ***"... Sollte wohl heißen "S. LAMBERTE O.P.N."... ;-))
Inmitten des kleinen Ortes Karken bei Heinsberg steht die nahezu riesige katholische Kirche St.Severin. Im schlanken Turm befindet sich ein wunderbares 5-stimmiges Geläute! Vor dem 2.Weltkrieg besaß diese Kirche nur 3 Glocken. 2 von ihnen wurden 1924 von der Firma Junker & Edelbrock gegossen. Die kleine Glocke goss im Jahre 1684 der Jülicher Glockengießer Johannes Bourlet. Die beiden Glocken von Junker & Edelbrock mussten abgeliefert werden. Die Bourlet-Glocke verblieb im Turm welcher später gesprengt wurde. Die Glocke überstand dies unbeschadet (gilt aber merkwürdigerweise als gesprungen) und steht nun im Turmstumpf der alten Kirche abgestellt. Nach dem 2.Weltkrieg kamen auch die beiden Glocken von 1924 unbeschadet aus Hamburg zurück. Im Jahre 1964 wurde der Entschluss gefasst nochmals 3 neue Glocken zu gießen, passend zu den beiden "alten". Den Auftrag erhielt... ...nein, ausnahmsweise nicht Petit & Edelbrock sondern die Koninklijke Klokkengieterij Petit & Fritsen in Aarle-Rixtel (NL). Wie kam es wohl dazu? Eine Verwandte des heutigen Küsters wohnte damals in Aarle-Rixtel; so konnte der Kontakt zur Gießerei hergestellt werden. ;-) Wie man sieht hängt alles an schönen geraden Jochen. Ebenfalls deutlich zu sehen: die Schleifspuren an den Petit & Fritsen-Glocken. ;-))) Im Gegensatz zu den Glocken einer gewissen anderen Firma haben die Karkener Glocken eine "Seele" bzw. einen Charakter.
Johannesglocke, Schlagton c'+/-0, Gewicht ca. 2.260 kg, Durchmesser 1524 mm, gegossen im Jahre 1964 von der Koninklijke Klokkengieterij Petit & Fritsen in Aarle-Rixtel (NL).
Marienglocke, Schlagton d'+/-0, Gewicht ca. 1.575 kg, Durchmesser 1357 mm, gegossen im Jahre 1964 von der Koninklijke Klokkengieterij Petit & Fritsen in Aarle-Rixtel (NL).
Glocke 3, Schlagton e'+1, Gewicht ca. 1.050 kg, Durchmesser 1211 mm, gegossen im Jahre 1924 von der Fa. Junker & Edelbrock (vorm. Fa. Heinrich Humpert) in Brilon.
Glocke 4, Schlagton g'-1, Gewicht ca. 650 kg, Durchmesser 1013 mm, gegossen im Jahre 1924 von der Fa. Junker & Edelbrock (vorm. Fa. Heinrich Humpert) in Brilon.
Severinusglocke, Schlagton a'+/-0, Gewicht ca. 500 kg, Durchmesser 918 mm, gegossen im Jahre 1964 von der Koninklijke Klokkengieterij Petit & Fritsen in Aarle-Rixtel (NL).
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