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Steinbach ist die größte der drei Winzergemeinden im Baden-Badener Rebland. Das von Fachwerkhäusern gesäumte "Städtl" liegt am Fuß des Nordschwarzwalds in der Oberrheinebene. An der Stadtmauer erhebt sich die katholische Pfarrkirche St. Jakobus, deren Gründung ins 8. Jahrhundert datiert. Damals war sie Mutterkirche für viele umliegende Orte wie Bühl, Sinzheim oder Neuweier. Urkundlich wurde St. Jakobus erstmals 1070 erwähnt. Ausgrabungen legten die Grundmauern eines romanischen Vorgängerbaus frei. Um 1460 entstand eine gotische Kirche. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg blieb davon nur der Chor stehen, der in den Barockbau um 1700 mit einbezogen wurde. Den Turm krönte fortan eine welsche Haube. Aus Platzmangel riss man die Kirche 1907 wieder ab, der Chor und die Innenausstattung wurden in den neugotischen Nachfolgebau integriert. Die Glasfenster sind aus der Zeit um 1890 erhalten. Als eines der ältesten Zeugnisse aus der Kirchengeschichte ist ein Tympanon aus dem 12. Jahrhundert zu sehen, das Christus, Jakobus und Johannes darstellt.

Aus dem neugotischen Turm von St. Jakobus erklingt ein Idealsextett auf c' als Grundton. Alle Glocken wurden 1966 von Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg gegossen. Sie sind mit Fadenreliefs ihrer Patrone geschmückt. Aufgrund der offenen Turmfenster ist das Geläute von außen sichtbar. Historische Glocken sind keine mehr vorhanden. Das Vierergeläute aus dem 18. und 19. Jahrhundert wurde beim Neubau der Pfarrkirche 1907 eingeschmolzen. In den beiden Weltkriegen verwaiste die Glockenstube erneut. Ein von Benjamin Grüninger (Villingen) im Jahr 1950 gegossenes Trio musste wenig später wieder weichen. Zwei dieser Glocken hängen heute als Dauerleihgabe in der Pfarrkirche St. Konrad in Villingen.

(1) Christ-König
Gießer: Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
Gussjahr: 1966
Durchmesser: 1518 mm
Gewicht: 2418 kg
Schlagton: c' ±0
Inschrift: TV REX GLORIAE CHRISTE / PAX VOBIS / STEINBACH A.D. 1966

(2) Ave Maria
Gießer: Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
Gussjahr: 1966
Durchmesser: 1307 mm
Gewicht: 1524 kg
Schlagton: es' +2
Inschrift: AVE MARIA GRATIA PLENA / AD HONOREM B. M. V. GENETRICIS DEI MATRIS ECCLESIAE UNIVERSALIS / STEINBACH A.D. 1966

(3) St. Jakobus
Gießer: Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
Gussjahr: 1966
Durchmesser: 1166 mm
Gewicht: 1080 kg
Schlagton: f' ±0
Inschrift: S. IACOBI MAIORIS APOSTOLI PATRONI ECCLESIAE PAROCHIALIS STEINBACHENSIS / STEINBACH A.D. 1966

(4) St. Johannes
Gießer: Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
Gussjahr: 1966
Durchmesser: 1030 mm
Gewicht: 720 kg
Schlagton: g' ±0
Inschrift: S. IOANNIS APOSTOLI ET IN MEMORIAM […] / STEINBACH A.D. 1966

(5) St. Michael
Gießer: Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
Gussjahr: 1966
Durchmesser: 915 mm
Gewicht: 523 kg
Schlagton: b' +2
Inschrift: S. MICHAEL ARCHANGELE / DEFENDE NOS / STEINBACH A.D. 1966

(6) St. Josef
Gießer: Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
Gussjahr: 1966
Durchmesser: 823 mm
Gewicht: 387 kg
Schlagton: c'' ±0
Inschrift: S. IOSEPH / OPIFEX SANCTE – OPERA NOSTI […] / STEINBACH A.D. 1966

Aufnahme: Über der Steinbacher Altstadt läutet am Samstag, den 30. Juni 2018 um 17 Uhr das feierliche Plenum den Sonntag ein. Dabei erklingen die Schlagtöne c' – es' – f' – g' – b' – c'' (Glocken 1-6).

Vielen Dank an den Pfarrer und die Mesnerin für die freundliche Ermöglichung der Aufnahme und die Erlaubnis zur Veröffentlichung!

Aufnahme der Christ-König-Glocke: https://www.youtube.com/watch?v=WaUqjNmyZmQ
Außenaufnahme des Plenums: https://www.youtube.com/watch?v=Gvl0X-wZumo


Es läuten die Glocken der Pfarrkirche zum hl. Leopold im Bezirksteil Donaufeld des 21. Wiener Gemeidebezirkes Floridsdorf.

Die Kirche wurde 1905 bis 1914 als geplante Kathedralkirche einer neuen niederöstereichischen Diözese erbaut. Mit der starken Bautätigkeit in Floridsdorf während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts plante man dort die zukünftige niederösterreichische Hauptstadt zu errichten. Dementsprechend sollte auch die Kirche als Mittelpunkt möglichst repräsentativ ausfallen. Zur Hauptstadt kam es nicht, zur Kirche schon. Die neugotische Donaufelder Pfarrkirche mit ihrem 96 Meter hohen Turm, ist eine mächtige, aber etwas gedrungene, dreischiffige Hallenkirche. Ebnso besitzt die Kirche vier weitere kleine Türme, welche aber keine Glocken beherbergen.

Zur Erstausstattung der Kirche gehörte ein mächtiges fünfstimmiges Geläute der Gießerei Hilzer mit den Tönen a° cis' e' a' e". Dieses fiel, so wie viele andere auch, dem Ersten Weltkrieg zum Opfer. In der Zwischenkriegszeit wurden zuerst zwei kleine Glocken angeschafft, die mit der verbliebenen kleinen Glocke ein dürftiges dreistimmiges Geläute bildeten. 1936 beschaffte man abermals neue Glocken mit den Tönen cis' e' gis' h', die kleine e"-Glocke wurde weiterhin verwendet. Nachdem im Zweiten Weltkrieg alle Glocken abgeliefert werden mussten, wurde zunächst 1951 die heutige kleine Glocke gegossen. Als das Geld aufgebracht wurde, konnte die Pfarre 1958 die drei größeren Glocken in Auftrag geben.

Glocke 1:
Name: Leopoldsglocke
Schlagton: cis'-2
Gewicht: 1891.5 kg
Durchmesser: 142 cm
Inschrift:
Am Hals: St. Leopold, Patron dieser Kirche, schütze deine Pfarrgemeinde +Donaufeld, Wien XXI+
Am Mantel: Abbildung des hl. Leopold

Glocke 2:
Name: Heldenglocke
Schlagton: e' -2
Gewicht: 1056 kg
Durchmesser: 120 cm
Inschrift:
Am Hals: Den Opfern der beiden Weltkriege gewidmet von den Donaufeldern.
Am Mantel: Christusbild, darunter: Christus Salvator Mundi.

Glocke 3:
Name: Katharinenglocke
Schlagton: gis'-2
Gewicht: 483 kg
Durchmesser: 96 cm
Inschrift:
Am Hals: St. Katharina, bitte für uns! +Donaufeld, Wien XXI+ Gewidmet von Ing. Petschauer zum Gedenken an seine Mutter und seine Gattin.
Am Mantel: Abbildung der hl. Katharina

Glocke 4:
Name: Marienglocke
Schlagton: h'±0
Gewicht: 286 kg
Durchmesser: 81 cm
Inschrift:
Am Hals: Hl. Maria, Schutzfrau Österreichs, bitte für uns! +1951+ Donaufeld, Wien 21.
Am Mantel: Muttergottesabbildung

Gießer & Gussjahr:
1-3 Josef Pfundner, Wien 1958
4 Josef Pfunder, Wien 1951

Ich bedanke mich beim Donaufelder Pfarrer für die Erlaubnis der Aufnahme und beim Mesner für das Schalten der Glocken und das Öffnen des Turmes.
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Quellen:
Wernisch, Jörg: Glockenkunde von Österreich
https://de.wikipedia.org/wiki/Pfarrkirche_Donaufeld

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