Beschreibung der Videos
Es läuten die sechs Glocken der Reformierten Kirche Glaubten im Zürcher Stadtteil Affoltern.
Stimmung: As° c' es' f' as' c''
Giesser: H. Rüetschi AG, Aarau
Gussjahr: 1972
Rund zehn Jahre vor der Einweihung des Reformierten Kirchenzentrums Glaubten wurden bereits Pläne für die Kirche und das angrenzende Areal geschmiedet. Im Juni 1963 fand schliesslich die erste Sitzung der Baukommission statt. Einige Jahre vergingen und in der Zwischenzeit wurde das Projekt von der Architekten Esther und Rudolf Guyer einstimmig gewählt. Im Juni 1970 wurde schliesslich die Baubewilligung für den neuen Kirchenbau erteilt. Die Grundsteinlegung konnte am 16. Mai 1971 feierlich begangen werden.
Nicht nur ein grosses Zentrum mitsamt einer Kirche sollte es sein, auch ein grosses angemessenes Geläut durfte nicht fehlen. Mit seinen sechs Glocken ist jenes des Reformierten Kirchenzentrums Glaubten das letzte grosse Kirchengeläute welches in den 1970er Jahren in der Stadt Zürich entstanden ist. Da das Geläut für diesen schlanken Turm doch etwas gar gross geraten ist, wurden die Glocken an gekröpften Jochen aufgehängt, sowie mit Gegengewichtsklöppeln ausgestattet. Die Symbole auf den Glocken stammen von Edi Benz, Mitglied der Baukommission, und wurden vorgängig durch die Kirchenpflege ausgesucht. In einer ersten Etappe wurden am 11. Februar 1972 die vier grossen Glocken, und rund einen Monat später am 3. März 1972 die zwei kleinen Glocken in Aarau gegossen. Am letzten August Wochenende vom Jahr 1972 trafen die sechs festlich geschmückten Glocken in Affoltern ein und wurden mit Ross und Wagen durchs Quartier gezogen und vom dreistimmigen Geläut der alten Kirche begrüsst. Am Sonntag darauf fand die Glockenweihe mit anschliessendem Glockenaufzug statt.
Der Turm des Kirchlichen Zentrums wächst nicht aus dem Baukörper der Kirche heraus, sondern er stellt ein eigenes Bauwerk dar, das nur durch die alles umfassenden Mauern mit den übrigen Bauteilen verbunden ist. Er hat vier Funktionen: Erstens ist er hart an die Strasse gestellt und mit 35 Metern sehr hoch und auffällig. Er soll damit strassauf und strassab verkünden, dass hier eine Kirche steht. Zweitens führen durch seinen Sockel Die Bogentore auf den Kirchenplatz; Er ist nicht nur visuelles Wahrzeichen sondern auch Verbindungsglied zwischen Kirche und Strasse. Und drittens birgt er das sechsstimmige Geläut, das mit mächtigem Klang auch die Gemeindeglieder erreicht, die den Turm nicht sehen.
Das weithin sichtbare Zeichen der Kirche Glaubten, die Turmuhr hat ihre besondere Geschichte. Baukommission und Kirchenpflege hatten mehrheitlich beschlossen sie wegzulassen um Kosten zu sparen. Ein Gemeindemitglied aber ergriff die Initiative für die Anbringung einer Turmuhr. Die Kirchgemeindeversammlung vom 25. April 1972 beschloss mit grosser Mehrheit, der Turm müsse eine Uhr bekommen.
An der vielbefahrenen Wehntalerstrasse erhebt sich der quadratische Turm der Kirche Glaubten und verweist auf den Standort der Kirche. Das historisch anmutende Zifferblatt des Turms kontrastiert mit der modernen kubischen Bauweise des Turms und des Gebäudeensembles. Um die Kirche und das Kirchgemeindehaus vom Lärm der Strassen abzuschirmen, konzipierten die Architekten Esther und Rudolf Guyer die Kirche mit den weiteren Gebäudeteilen als geschlossenes Ensemble, das sich um einen ummauerten Kirchenplatz gruppiert. Durch einen Torbogen unter dem Kirchturm hindurch gelangt der Besucher in den abgeschirmten Innenhof, von dem man durch zwei Portale ins Innere der Kirche gelangt. Der kubische Kirchbau besitzt einen fast quadratischen Grundriss. Die Stühle sind in einem Halbkreis um den leicht erhöhten Altarraum gruppiert. Mittels zweier Lichtbahnen wird das Tageslicht ins Innere der Kirche geführt. Die abgetreppten Umfassungsmauern und die herunter gehängte Decke unterstützten den Effekt der Lichtführung zusätzlich. Von Moik Schiele und Bernard Schoderet stammen die Kunstwerke am Bau. Ins moderne Gebäudeensemble wurde das Kirchgemeindehaus von 1938 samt dem grossen Saal geschickt integriert.
Daten zu den Glocken:
Glocke 1
Name: Matthäus
Ton: As°
Gewicht: 5'000 Kg
Durchmesser: 202
Inschrift: "Siehe ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt"
Glocke 2
Name: Markus
Ton: c'
Gewicht: 2'700 Kg
Durchmesser: 163
Inschrift: "Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist genaht"
Glocke 3
Name: Lukas
Ton: es'
Gewicht: 1'488 Kg
Durchmesser: 134
Inschrift: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden"
Glocke 4
Name: Johannes
Ton: f'
Gewicht: 1'114 Kg
Durchmesser: 120
Inschrift: "Das Wort war Fleisch und wohnte unter uns"
Glocke 5
Name: Paulus
Ton: as'
Gewicht: 632 Kg
Durchmesser: 101
Inschrift: "Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein'"
Glocke 6
Name: Petrus
Ton: c''
Gewicht: 325 Kg
Durchmesser: 80,5
Inschrift: "Sein ist die Macht in alle Ewigkeit. Amen"
Ein herzlicher Dank gilt hiermit dem freundlichen Sigristen für die Ermöglichung der Aufnahmen sowie User GlockenTv!
Es ist das Geläut der kath. Gemeindekirche von Schlad, einem Stadtteil der im westdeutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen gelegenen Großstadt Oberhausen zu hören.
Ablauf:
0:00 Führung
2:41 Geläut
Gottesfurchtsglocke
Schlagton: cis'-7
Gewicht: ca. 2.100 kg
Durchmesser: 1505 mm
Gießer: Fa. Petit & Gebr. Edelbrock/Gescher
Gussjahr: 1965
Zier:
- Schulter:
* Inschrift: DEM GEIST DER GOTTESFURCHT 1965
* Gießerzeichen oberhalb der Jahreszahl
- Flanke: abstraktes Relief
- Inschrift (Wolm): DIE LIEBE ÜBERHEBT SICH NICHT
Erkenntnisglocke
Schlagton e'-6
Gewicht ca. 1.195 kg
Durchmesser 1251 mm
Gießer: Fa. Petit & Gebr. Edelbrock/Gescher
Gussjahr: 1965
Zier:
- Schulter
* Inschrift: DEM GEIST DER ERKENNTNIS 1965
* Gießerzeichen unterhalb der Jahreszahl
- Flanke: abstraktes Relief
- Inschrift (Wolm): DIE ALLE ERKENNTNIS ÜBERSTEIGENDE LIEBE CHRISTI ERKENNEN
Stärkeglocke
Schlagton fis'-5
Gewicht ca. 840 kg
Durchmesser 1113 mm
Gießer: Fa. Petit & Gebr. Edelbrock/Gescher
Gussjahr: 1965
Zier:
- Schulter:
* Inschrift: DEM GEIST DER STÄRKE 1965
* Gießerzeichen unterhalb der Jahreszahl
- Flanke: abstraktes Relief
- Inschrift (Wolm): STARK WIE DER TOD IST DIE LIEBE
Ratsglocke
Schlagton: a'-6
Gewicht: ca. 470 kg
Durchmesser: 926 mm
Gießer: Fa. Petit & Gebr. Edelbrock/Gescher
Gussjahr: 1965
Zier:
- Schulter:
* Inschrift: DEM GEIST DES RATES 1965
* Gießerzeichen unterhalb der Jahreszahl
- Flanke: abstraktes Relief
- Inschrift (Wolm): DEIN GUTER GEIST LEHRE MICH DEINEN WILLEN TUN
Verstandsglocke
Schlagton: h'-5
Gewicht: ca. 330 kg
Durchmesser: 820 mm
Gießer: Fa. Petit & Gebr. Edelbrock/Gescher
Gussjahr: 1965
Zier:
- Schulter:
* Inschrift: DEM GEIST DES VERSTANDES 1965
* Gießerzeichen unterhalb der Jahreszahl
- Flanke: abstraktes Relief
- Inschrift (Wolm): DIE LIEBE FREUT SICH AN DER WAHRHEIT
Weisheitsglocke
Schlagton cis''-6
Gewicht ca. 235 kg
Durchmesser 730 mm
Gießer: Fa. Petit & Gebr. Edelbrock/Gescher
Gussjahr: 1965
Zier:
- Schulter:
* Inschrift: DEM GEIST DER WEISHEIT 1965
* Gießerzeichen unterhalb der Jahreszahl
- Flanke: abstraktes Relief
- Inschrift (Wolm): DIE WEISHEIT GEHT DIR ENTGEGEN WIE EINE MUTTER
Ein herzliches Dankeschön geht an Alexander für die Begleitung sowie Matthias für die Organisation! Bitte auch sein Video anschauen unter: https://www.youtube.com/watch?v=Kq3kggCKoi0
Hiermit wünsche ich allen einen gesegneten Palmsonntag!
Mit dem Beginn der Industrialisierung zum Ende des 19. Jahrhunderts stieg die Einwohnerzahl des damals recht jungen Ortsteils Schlad, womit auch eine eigene Kirche gewünscht wurde (das Gebiet von Schlad zählt anfangs zu Josef in Styrum). 1904 wurde nach sämtlichen Bemühungen die erste Kirche errichtet. Bei dieser handelte es sich um eine dreischiffige neugotische Kirche mit einem Dachreiter. 1924 folgte das elektrische Licht. Da die Kirche schnell zu klein wurde, hat man 1932 den massiven und mit zwei Spitzen versehenen Turm angebaut und die Kirchenschiffe um 12 Meter verlängert. Im 2. Weltkrieg fiel die Kirche dem Bombenhagel zu Opfer. Bis 1952 diente ein für kirchliche Zwecke eingerichteter Kindergarten als Notkirche. 1951/52 wurde die heutige Kirche unter der Leitung der Architekten Rudolf Wolters, Karl Berlitz in Form eines dreischiffigen Zentralbaus errichtet, der Campanile folgte 1963. Jeweils 1970 und 1990 erfoglten Renovierungen. Die Krypta erhielt 2006 ihr heutiges Erscheinungsbild.
Die Beschaffung oder Umpositionoerung vieler Ausstattungsgegenstände der Kirche folgte während der Renovierung 1990. Sie sollten dem Zweiten Vatikanischen Konzil gerecht werden. Neu dazu kamen Volksaltar, Ambo und Taufstein. Der Ambo und das ewige Licht erhielten zu dieser Zeit seinen heutigen Standort und den Baldachin.
Die heutige Orgel wurde 2003 von der Firma Hey Orgelbau geschaffen. Das Instrument verfügt über 26 Register, verteilt auf zwei Manualen und Pedal.
Die erste Kirche besaß anfangs eine kleine von der Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher gegossene Glocke, die auch den 1. Weltkrieg überlebte. Mit dem Anbau des größeren Turms erhielt die Kirche 1933 vier weitere Glocken von der Gießerei Fa. Otto in Bremen-Hemelingen. Letztere wurden im Gegensatz zur kleineren im 2. Weltkrieg eingeschmolzen. Auch hier entging die kleine Glocke der Einschelzung, veschwand sie jedoch in den Wirren der Nachkriegszeit. Schließlich bekam die Kirche 1965 ihr jetztiges, durchaus klangschönes Geläut. Neben den außergewöhnlichen Namen und Inschriften tragen alle Glocken auch eigenartige Reliefs nach Vorlage von Alfred Osemann.
Quellen: Matthias Dichter, Website d. KG
Bild, Ton & Video: Prianteltix, Matthias Dichter (Audiobearbeitung & Glockenbilder); Website d. KG (Historische Ansichten der Kirche)
Musik: BWV 770, gespielt von Paul M. Weber an der Hildebrandt-Orgel von St. Wenzel in Naumburg
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