Beschreibung der Videos

Dieses Video beinhaltet eine virtuelle Führung mitsamt akustischer Präsentation der Orgel von der Propsteikirche St. Stephanus in der Mittelstadt Beckum, die in dem zum westdeutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen gehörenden Kreis Warendorf liegt, sowie eine Präsentation von deren Geläut.

Ablauf:
0:00 Impressionen der Kirche & akustische Orgelpräsentation
11:24 Audio des Uhrschlags
12:33 Audio des Glockenspiels
17:42 Einzelläuten der Maria-Consolatrixglocke
19:29 Einzelläuten der Georgsglocke
21:21 Einzelläuten der Bernhardsglocke
23:49 Einzelläuten der Martinsglocke
26:57 Einzelläuten der Michaelisglocke
30:44 Einzelläuten der Maria-Blumenthalglocke
34:22 Einzelläuten der Annenglocke
38:36 Einzelläuten der Katharinenglocke
42:49 Einzelläuten der Prudentiaglocke
46:57 Einzelläuten der Stephanus- & Sebastiansglocke
53:18 Einzelläuten der Christkönigsglocke
1:00:15 Einzelläuten der Marienglocke
1:05:31 Vollgeläute

Daten der Glocken: https://online.fliphtml5.com/knoyg/teac/

Ein herzliches Dankeschön geht an Probst Irmgedruth für das Ermöglichen der Aufnahme sowie an Küster Niehaus und Dr. Wunschhofer für die tatkräftige Unterstützung!
Hiermit wünsche ich allen einen gesegneten Pfingstmotag 2023!

Bereits um 785 dürfte an der Stelle der heutigen Kirche St. Stephanus in Beckum eine kleine Saalkirche bestanden haben, die dann wiederum im Zeitraum des 10. und 11. Jh. einer etwas größeren Saalkirche wich. Seit 1267 bestand ein Stift in Beckum. Die zweite Beckumer Kirche brannte dann im 13. Jh. nieder und an ihre Stelle trat ab den 1270er Jahren die heutige Kirche, die äußerlich 1516 abgeschlossen wurde, während die Innenarbeiten bis 1525 andauerten. Zu diesem Zeitpunkt wurde das gotische Glockengeschoss auf dem romanischen Turm aufgestockt. Es handelt sich um eine vierjochige Hallenkirche von typisch westfälischer Prägung. Als Baumaterial verwendete man örtlichen Kalkstein und sog. Anröchter Grünsandstein. Das Beckumer Stift, als deren Kirche St. Stephanus simultan neben der Pfarrkirche der Stadt diente, ließ man 1810 aufheben. 1967 wurde St. Stephanus zur Propsteikirche erhoben. Die Kirche besticht noch heute durch ihre reichhaltige Ausstattung.
Der Prospekt der Orgel stammt noch von dem 1715 von Henrich Mencke geschaffenen Instrument, in das Johannes Klais 1913 ein neues Instrument - die größte erhaltene spätromantische Orgel Westfalens - einbaute. 1983/84 und 2011 erfolgten Sanierungen. Das Instrument verfügt über 61 Register auf drei Manualen und Pedal.
Über den Glockenbestand von St. Stephanus aus der Zeit vor dem 17. Jh. Ist nichts überliefert. Die Kirche dürfte zuvor, wie es für Pfarrkirchen im westfälischen Raum damals üblich war, über vier Glocken verfügt haben. Obwohl die Kirche früher als Stiftskirche diente, ist jedoch nicht nachweisbar, dass ihr Glockenbestand aufgrund der Tatsache, dass sie aufgrund ihrer beiden früheren Funktionen mehrere Glocken besessen haben dürfte, entsprechend größer ausfiel. Bekannt ist jedoch, dass es sich bei der Marienglocke um einen Umguss einer früheren Glocke handelt. 1705 kamen drei weitere Glocken hinzu, die wahrscheinlich in Münster gegossen wurden. Vermutet wird der damals dort und um Münster ansässig gewesene Gießer Bernhard Wilhelm Stule. Gleicher gießer goss jedenfalls 1717 drei neue Glocken, von denen eine die noch heute erhaltene Stephanus- & Sebastiansglocke ist. Die beiden anderen wurden entweder im oder nach dem 1. Wk. eingeschmolzen. 1938 goss die Gießerei Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher zwei neue Glocken in den Tönen d’ und g’. Beide Glocken wurden im 2. Wk. eingeschmolzen und dann 1952 durch die heutige Christkönigs- und die Prudentiaglocke von der gleichen Gießerei ersetzt. 2008 konnte durch Spenden der Guss sechs neuer Glocken, ein Jahr später der der neuen Uhrglocken erfolgen. Im Zuge dieser Anschaffung ließ man die bisherigen Glocken sanieren und einen neuen Holzglockenstuhl einbauen. 2013 erreichte das aktive Geläut, mit 12 Glocken eines der größten Ostwestfahlens, seine heutigen Ausmaße. In diesem Jahr kamen ebenso die drei Spielglocken mit den Namen Clara, Elisabeth und Maria vom guten Rat in den Tönen f"+2, fis"+2 und h"+2 hinzu. Gleichzeitig ließ man ab der Prudentiaglocke alle Glocken in das Glockenspiel integrieren. 2021 goss die Glockengießerei Eijsbouts im niederländischen Asten 8 weitere Spielglocken hinzu, sodass das Glockenspiel (ohne die Läuteglocken) seitdem über alle Töne von f" bis g''' verfügt.

Bild, Ton & Video: Prianteltix & Website der KG.
Quellen: "Geläut, Glockenstuhl und Turmuhr von St. Stephanus in Beckum" (2013, in "Quellen und Forschungen zur Geschichte des Kreises Warendorf
") von Dr. Claus Peter, "750 Jahre Kollegiatstift Beckum 1267–2017 (2017, in "Quellen und Forschungen zur Geschichte des Kreises Warendorf") & Website der KG.
Musik: Op. 59 von Max Reger, Improvisation an Anlehnung der Werke von J. S. Bach, Präludium in d-dur von Franz Schmidt, gespielt von Witold Labuda an der Orgel der Kirche.


Es ist das Geläut der luth. Kirche St. Vitus in Belum zu hören.

Ablauf: 0:00 Führung, 1:29 Einzelläuten der Sine nomine, 3:43 Vollgeläute

Sine nomine: Schlagton: gis'-1, Gewicht: ca. 565 kg, Durchmesser: 977 mm, Gießer: unbekannt, Gusszeit: 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts

Betglocke: Schlagton: ais'+1, Gewicht: ca. 450 kg, Durchmesser: 891 mm, Gießer: Glocken- und Kunstgießerei Gebr. Rincker/Sinn, Gussjahr: 1962
Schulter: + „WACHET AUF“, RUFT UNS DIE STIMME!
Schlagring: BELUM, IM JAHRE DES HERRN 1962
Oberhalb: Gießerzeichen

Motiv: Große Sekunde

Ein herzliches Dankeschön geht an Pastor Beuermann für die Ermöglichung der Aufnahme und an Matthias für die Begleitung! Bitte auch sein Video anschauen unter: https://www.youtube.com/watch?v=NjcwsbCZLCU

Die Ursprünge der Belumer Kirchengeschichte sind heutzutage unbekannt. Die jetztige romanische Feldsteinkirche wurde um 1200 errichtet. 1322 kam der Turm hinzu. Um 1500 fanden Ausbesserungen des Mauerwerks statt. So wurde der Turm teilweise neu aufgebaut, einige Fenster zugemauert und ein Teil des Mauerwerks mit Backstein ausgekleidet. Dabei enstand auch das Südportal, welches lange Zeit als Hauptportal diente. Um 1550 hielt die Reformation Einzug in Belum. 1668 wurde das Mauerwerk des Turms komplett mit Backsteinen verblendet. Seit 1899 ersetzt die jetztige ebene Decke die vorherige Bogendecke der Kirche. 1937 traf ein Blitz den Turm. Aufgrund des daraus resultierenden Brandes musste die Turmspitze erneuert werden. 1943 detonierte eine Luftmine in der Nähe der Kirche, dessen Druckwelle das Dach und den Turm der Kirche stark beschädigten. 1949 erst konnte man die Kriegsschäden teilweise beheben, die des Turmes erst 1960. 1982 stellte sich jedoch heraus, dass der Turm erneut baufällig geworden ist. Die gesamte Kirche wurde von 1987 bis 1989 saniert. Dabei wurde auch das Kirchenschiff verkürzt und im Ostteil der Kirche wurden Gemeinderäume eingebaut.
Viele der Ausstattungsgegenstände der Kirche, etwa Kanzelaltar und Ambo, stammen aus dem Jahr 1868. Die Decke auf dem Altar ist ein Werk einer damals 94-jährigen Belumerin aus dem Jahr 1995, welche in Locharbeit gefertigt wurde. Die beiden Altarleuchter sind das Geschenk eines Stifters und stammen aus dem Jahr 1998.
Das Taufbecken wurde aus einem ehemaligen Pfeiler gefertigt, die seit der Renovierung 1987/89 nicht mehr gebraucht wird.
Die jetztige Orgel war ursprünglich ein Werk des Stader Orgelbauers Wilhelmi und wurde 1783 bis 1786 geschaffen. Davon ist heute nur noch der Prospekt erhalten. 1905 musste Wilhelmis Orgelwerk einem neuen der Firma Furtwängler & Hammer weichen, welches wiederrum 2001 bis 2004 durch ein neues Orgelwerk von Rowan West ersetzt wurde. Mit einbezogen wurden die aus dem 16. Jahrhundert stammenden Prospektpfeifen einer früheren Orgel.
Die Gedenktafel im Kirchenschiff zeigt die Namen der gefallenen Gemeindeangehörigen der beiden Weltkriege.
Der Kronleuchter stammt aus dem Jahre 1868.
Das historisch anmutende Gestühl ist eine Replik, welche während der Renovierung 1987/89 in die Kirche kam.
In der Turmhalle befinden sich Gedenktafeln der Gefallenen der Belumer, welche während Napoleons Rußlandfeldzug und dem deutsch-französischen Krieg gefallen sind. Außerdem befindet sich hier noch eine alte mit Einschusslöchern übersähte Wetterfahne.
Der älteste Ausstattungsgegenstand der Kirche ist der Abendmahlskelch aus dem frühen 13. Jahrhundet. Er besteht aus Silber und ist mit biblischen Motiven verziert.
Es ist zu vermuten, dass die Sine nomine aus der Erbauungszeit des Turms stammt. Ansonsten ist über die Geschichte des Belumer Geläuts wenig überliefert. 1982 konnten die beiden Glocken wegen der Baufälligkeit des Turmes nicht mehr läuten. Nach der Sanierung 1987/89 war dies wieder möglich.

Quellen: Matthias Dichter, Kirchenführer & Buch "HANDBUCH DER DEUTSCHEN KUNSTDENKMÄLER BREMEN/NIEDERSACHSEN" von Georg Dehio
Bild, Ton & Video: Prianteltix, Matthias Dichter (Audiobearbeitung, Bilder der Glocken)
Musik: BWV 525, gespielt von Hans-Andre Stamm an der Trost-Orgel der Stadtkirche von Waltershausen

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