Beschreibung der Videos
Im Jahre 1947 konnte die Pfarrgemeinde Raisting endlich die neuen e'-g'-a'-c'' Glocken als Ersatz für die im Krieg vernichteten Schwestern weihen und aufziehen. Sie waren zuvor in den Bochumer Stahlwerken in der "neuen Oktavrippe", besser bekannt als Sekundschlagrippe, gegossen worden.
Nachdem man in Bochum die völlige Vernichtung durch den zweiten Weltkrieg beseitigt hatte konnte man sich ab 1946 wieder mit dem Glockenguss befassen. Da man von der Oktavrippe von 1936 überzeugt war, goss man die ersten Glocken in den Jahren 1946-1948 fast ausschließlich in dieser Rippe. Leider ist diese Rippe klangtechnisch unzureichend. Die Weiterentwicklung dieser Rippe war dann 1948 die als V12 bekannte neue Oktavrippenkonstruktion.
Der heutige Raistinger Kirchenbau ist ein Werk aus dem 17. Jahrhundert. Der Baumeister war vermutlich der Vorarlberger Michael Natter. Sein Werk war 1696 vollendet. Die Inneneinrichtung benötigte noch weitere 11 Jahre.
Diese hochbarocke Ausstattung wurde im späten 18. Jahrhundert noch einmal umgebaut und dem Stil des Rokoko angepasst. Die Fresken stammen dabei vom bayrischen Hofmaler Winck.
Leider war das Dekenfresko wohl nicht richtig verankert und fiel in einer stürmischen Nacht ungefähr 100 Jahre später herunter. Erst 1947 konnte die Decke wieder neu bemalt werden.
Noch eine kleine Geschichte:
Vor einigen Jahren baute man im Dezember eine neue Glockensteuerung ein. Die neue Automatik war den einheimischen Verantwortlichen eine große Erleichterung. Allerdings war es noch nicht so einfach diese neue Steuerung zu bedienen. So war auch das einstellen des Neujahrsläuten nicht ganz einfach, gelang jedoch. In der Neujahrsnacht um 12 Uhr erklangen dann jedoch keine Glocken automatisch und mussten doch wieder händisch eingeschaltet werden.
Doch in der Nacht des 2. Januar erklangen Punkt 0 Uhr für 10 Minuten alle Glocken. Dieses Schauspiel wiederholte sich bis Ende Januar jede Nacht, als es jemandem gelang das Programm wieder zu löschen.
Ich möchte mich bei den Organisatoren und allen Beteiligten für die Ermöglichung der Aufnahme bedanken !
Die evangelisch-lutherische Matthäuskirche in Zwickau-Bockwa wurde 1853 bis 1856 erbaut.
1871 wurden drei Bronzeglocken (d'; fis'; a') von Gustav Adolf Jauck gegossen.
Im ersten Weltkrieg wurden die zwei großen Glocken eingesammelt und im zweiten Weltkrieg noch die kleine Glocke.
1920 wurden drei Gussstahlglocken von Lauchhammer gegossen.
Der Turm der Matthäuskirche ist ein neugotischer Turm. Eine Turmaufnahme war nur möglich, weil es einen Turmausblick in der Höhe der Glocken gab, wo ich ausweichen konnte.
Der Hammer der mittleren Glocke schleift leider sehr an der Glocke.
Die beiden kleinen Glocken unten werden an gekröpften Jochen geläutet.
Die große Glocke oben wird an einem geraden Joch geläutet.
Es gab leider ein paar Schaltprobleme bei der kleinen Glocke, deshalb kommt sie erst später beim Vollgeläut dazu.
Programm:
0:00 Bilder der Kirche mit Teilgeläut (Glocken 2,3)
5:11 kleine Glocke
7:14 mittlere Glocke
8:55 große Glocke
11:16 Vollgeläut
Diese Aufnahme entstand am Sonntag, den 12. September 2021 zu einem Sonderläuten.
EINEN SCHÖNEN 3. ADVENT 2021.
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