Beschreibung der Videos

Präsentiert wird eine Turmaufnahme des Geläutes der evangelischen Stadtkirche in Lorch in Württemberg.
Die Kleinstadt Lorch befindet sich im schwäbischen Ostalbkreis und zählt ca. 11.000 Einwohner.
Zentral gelegen und weithin sichtbar befindet sich die evangelische Stadtkirche. Es handelt sich um einen überwiegend gotischen Saalbau aus dem 15. Jahrhundert. Das Langhaus wurde 1474 errichtet, der spätgotische Chor mit Netzrippengewölbe konnte erst 1507 vollendet werden. Im Jahr 1728 wurden in das Langhaus Emporen aus Holz eingebaut, deren Brüstungen mit Tafelbildern versehen sind. Die Orgel stammt vom Orgelbauer Johann Viktor Gruol dem Älteren aus dem Jahre 1808.
Auf der Nordseite des Kirchenschiffs befindet sich der hohe Kirchturm. In ihm befinden sich heute insgesamt fünf Bronzeglocken, drei davon mit besonderem, historischen Wert. Kleinste Glocke stammt aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Sie wurde nie elektrifiziert und ist bis heute in einem separaten Glockenstuhl nur händisch läutbar. Sie besitzt einen eher trockenen Klang, passt aber dennoch klanglich zum Restbestand. Erhalten wurde sie wohl vor allem durch ihren kunsthistorischen Wert und ihrer üppigen Inschrift. Die vier großen Glocken bilden das Hauptgeläute der Kirche und sind in regelmäßigem Einsatz. Die kleinste dieser vier Glocken ist die älteste Glocke, der Gusszeitpunkt wird ungefähr auf die Mitte des 14. Jahrhunderts geschätzt. Ebenfalls gibt es keinen eindeutigen Vermerk zum Gießer, allerdings handelt es sich wohl um den gleichen Gießer, welcher auch die Bönnigheimer Burgturmglocke goss. Von großer Bedeutung und historischem Wert ist außerdem die größte Glocke. Sie stammt noch aus der Zeit unmittelbar nach der Fertigstellung des Kirchenbaus am Anfang des 16. Jahrhunderts. Sie ist die größte und schwerste, erhaltene Glocke des Gießers Pantlion Sydler aus Esslingen. Neben diesem historisch wertvollen Bestand hatte Lorch früher noch eine weitere Glocke, welche vermutlich ursprünglich nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 hinzukam. Diese Glocke wurde jedoch im Ersten Weltkrieg abgegeben und eingeschmolzen. Auch ihre Nachfolgerin überlebte nicht lange und fiel dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer. Ende der 1950er Jahre schaffte man dann zwei neue Glocken in schwerer Rippe an, welche bei der Glockengießerei Kurtz in Stuttgart gegossen wurden. Seit jeher befindet sich im Lorcher Kirchturm ein erstmals fünfstimmiger Bestand.


GLOCKENDATEN:

Glocke 1: Betglocke, es‘, Pantlion Sydler/Esslingen 1513, 1750 kg, d= 1382 mm

Glocke 2: Kreuzglocke, ges', Heinrich Kurtz/Stuttgart 1958, 1026 kg, d= 1159 mm

Glocke 3: Zeichenglocke, as', Heinrich Kurtz/Stuttgart 1958, 722 kg, d= 1035 mm

Glocke 4: Taufglocke, b', unbezeichnet um 1350, ca. 500 kg, d= 910 mm

Glocke 5: des"(+), Georg Billich/Esslingen 1687, ca. 200 kg, d= 710 mm


ABLAUF DES VIDEOS:

0:00 Intro mit Drohnenaufnahmen & Stundenschlag

0:42 Bilder von Turm & Glocken mit kurzem Glocken-Beiern

2:20 Einzelglocken:
- 2:33 Glocke 5 des"
- 4:50 Glocke 4 b'
- 7:05 Glocke 3 as'
- 9:20 Glocke 2 ges'
- 11:38 Glocke 1 es'

14:08 historisches Plenum

18:10 Vollgeläute
- 18:25 Tutti aller 5 Glocken (es' ges' as' b' des")
- 23:55 Hauptgeläute (es' ges' as' b')


Diese Aufnahme entstand gesondert.
Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen Beteiligten für die Ermöglichung der Aufnahmen und @mittagsglocke für die Organisation und den gelungenen Tag!


Eine Kapelle in Bichwil wurde erstmalig 1335 erwähnt. Ab 1768 mit der Trennung von der Pfarrei Jonschwil entstand der Wunsch nach einer grösseren Kirche. Da aber die Querelen der französischen Revolution dazwischen kamen, verzögerte sich dies bis 1808. Heinrich Ladner aus Hittisau zeichnete sich verantwortlich für den Bau der Kirche. Diese wurde jedoch nur spartanisch ausgestattet aufgrund fehlenden Geldes. Über die Jahre kam dann die Ausstattung dazu, 1810 ein gebrauchter Altar, 1833 erfolgte der Guss von 2 Glocken bei Carl Rosenlächer, 1839 und 1840 folgten die beiden Seitenaltäre. Eine Orgel kam 1858 dazu, eine neue grosse Glocke aus Aarau 1859. Im Jahr 1908 wurde die Kirche nach Westen hin vergrössert, 2 Jahre zuvor kam noch die heutige Glocke 2 dazu. Im Jahr 1984 wurden die beiden kleinsten Glocken ersetzt durch neue aus Aarau und das Geläute etwas vertieft, womit es sich nun im heutigen Zustand präsentiert. Das Geläute hatte ursprünglich die Tonlage fis' a' h' dis''. Vor ein paar Jahren wurde das Geläute mit neuen Klöppeln ausgestattet und die grosse Glocke erhielt ein neues Holzjoch.

Daten zum Geläut:

Disposition: f' as' b' des''
Gussjahre: Glocke 1 1859 von Rüetschi, Glocke 2 1906 von Rüetschi, Glocke 3+4 1984 von Rüetschi

Ein herzlicher Dank geht an den Mesmer für das Öffnen des Turmes und das Sondergeläute.

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