Beschreibung der Videos

Mitten in der Bielefelder Sennestadt gelegen, ist die unter Denkmalschutz gestellte Kirche St. Thomas Morus. Sie wurde ab 1961 erbaut und überzeugt vor allem durch die Innenarchitektur, durch welche abends die weiße Chorwand durch die beinahe vollständig verglaste Westwand in hellen Farben zum Leuchten gebracht wird. Zudem können die "Seitenschiffe" und der Chorgang mit LEDs je nach Anlass in verschiedenen Farben beleuchtet werden [0:32].
Der Turm von St. Thomas Morus beherbergt ein vierstimmiges Stahlgeläut, welches 1964 vom Bochumer Verein gegossen wurde. Dabei wurde Glocke 2 in der leichten Durrippe gegossen, die anderen Glocken in der V7e-, bzw. schweren V7-Rippe. Zum Angelus 3x3-Schlag wird die Durglocke angeschlagen. Im späten 20. Jahrhundert wurde die Glockenstube vollständig verbrettert, da während dem Geläute anscheinend schon die Kaffeetassen der Nachbarn angefangen haben zu vibrieren. Seitdem erklingen die Glocken nach draußen nur noch zurückhaltend. Dabei erhielten die beiden kleinen Glocken auch Holzjoche und Gegengewichtsklöppel, welche den Klang jedoch glücklicherweise kaum merklich beeinflussen. Das Turmdach ist leider nicht 100%-ig dicht, daher sind die beiden kleinen Glocken schon stark am korrosieren [4:23/8:38].


Glocke 1: Christ König, d', 1964, Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation, Bochum,
ca. 1310 kg, 1510 mm (V7-Rippe)

Glocke 2: Thomas Morus, f', 1964, Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation, Bochum,
ca. 826 kg, 1285 mm (leichte Durrippe)

Glocke 3: Maria, g', 1964, Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation, Bochum,
ca. 532 kg, 1110 mm (V7-Rippe)

Glocke 4: Joseph, a', 1964, Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation, Bochum,
ca. 450 kg, 1045 mm (schwere V7-Rippe)

Die Inschriften sind im Video bei der Außenaufnahme des Vollgeläuts zu finden.


Ablauf:
0:00 - Bilder der Kirche & Angeluschlag
0:55 - Angelusläuten
5:00 - Vollgeläut
8:31 - Vollgeläut von außen
9:07 - Vollgeläut


Ich möchte mich ganz herzlich bei Herrn Droszyński für die Aufnahmeerlaubnis, sowie bei Frau Wittkowski für die kräftige Unterstützung und die Erlaubnis zum Sonderläuten aufgrund unvorhergesehener Probleme bedanken!

Quellen:
-Eigene Informationen / Inschriften
-Harald Propach: "Die Glocken von Bielefeld", 13. Sonderveröffentlichung des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg, Bielefeld 2008

Aufnahmen:
Beide am Samstag, den 26. Juni 2021, Läuten zum Kommunionsgottesdienst


Im Hertener Stadtteil Scherlebeck steht die katholische Kirche St.Ludgerus.


Videoablauf:
0:00 - Vorstellung der Kirche von außen (mit Angelus)
1:07 - Turmbesteigung
1:27 - Glocke 4
4:30 - Glocke 3
7:23 - Glocke 2
11:35 - Glocke 1
13:45 - Vollgeläut
15:19 - Vorstellung der Kirche von innen
16:19 - Vollgeläut


→ Kirche:
Die Kirche wurde von Hans Schilling aus Köln entworfen und zwischen 1969 und 1971 aus rotem Ziegelstein errichtet. Der Bau besticht durch seine moderne und skulpturale Architektur, die klare geometrische Formen mit geschwungenen Linien verbindet. Auffällig ist der hohe, zylindrische Turm, der als markantes Element die Fassade prägt.
Informationen über die Vorgängerkirche werden ggf. nachgereicht.


→ Glocken:
1930 wurde ein Kirchturm errichtet, finanziert durch Spenden der Gemeinde, des Bischofs Johannes Poggenburg und der Zeche Schlägel und Eisen. Im selben Jahr goss die Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher drei Glocken mit den Tonlagen fis', a' und h'.
1942 mussten zwei der Glocken für Kriegszwecke abgegeben werden, lediglich die kleinere, als Marienglocke bezeichnete, blieb erhalten. Nach dem Krieg plante die Gemeinde, drei Glocken in den ursprünglichen Tonlagen sowie eine größere Glocke mit der Tonlage e' anzuschaffen. Da die erhaltene Glocke durch Kriegseinwirkungen beschädigt war, entschied man sich für ein neues Geläut mit veränderter Tonfolge.
1953 goss der Bochumer Verein vier Stahlglocken in der sogenannten Versuchsrippe 7. Am 6. Dezember 1953 wurden die Glocken von Propst Bringemeier, einem ehemaligen Kaplan in Scherlebeck, geweiht.
1971 wurden die Glocken in den neu errichteten Glockenturm umgehängt.

Glocke 1 (Adolph Kolping)
Ton: d'
Gießer: Bochumer Verein, Bochum
Gussjahr: 1953
Durchmesser: 1517mm
Gewicht: ca. 1.280kg
Rippe: Versuchsrippe 7 (V7)
Nutzung: 3x3-Schläge zum Angelus

Glocke 2 (Ludgerus)
Ton: f'
Gießer: Bochumer Verein, Bochum
Gussjahr: 1953
Durchmesser: 1267mm
Gewicht: ca. 710kg
Rippe: Versuchsrippe 7 (V7)


Glocke 3 (Maria)
Ton: g'
Gießer: Bochumer Verein, Bochum
Gussjahr: 1953
Durchmesser: 1.101mm
Gewicht: ca. 510kg
Rippe: Versuchsrippe 7 (V7)

Glocke 4 (Josef)
Ton: a'
Gießer: Bochumer Verein, Bochum
Gussjahr: 1953
Durchmesser: 991mm
Gewicht: ca. 390kg
Rippe: Versuchsrippe 7 (V7)


→ Glockenläuteanlage:
- Zwei VOCO-ET Läutemaschinen, ausgestattet mit der VOCO-tronic-Steuerung von der Firma HEW/Herford (Herforder-Elektromotoren-Werke) - Glocken 1 & 3.
- Zwei Läutemaschinen, ausgestattet mit einer Ölwanne und mechanischen Steuerung von der Firma Diegner & Schade/Dorsten - Glocken 2 & 4.


Ein herzliches Dankeschön geht an Pfarrer Urbic für die Erlaubnis sowie an die Küsterin und den Hausmeister für die Ermöglichung der Aufnahme.


Informationen: katholische Kirchengemeinde Herten-Scherlebeck, Osnabrücker Glocken


→ Kirchengemeinde:
https://stmartinus.de/
https://stmartinus.de/kirche-st-ludgerus/
Anschrift: An der Kirche 17, 45701 Herten

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