Beschreibung der Videos

Zu hören sind die 3 #glocken der Evangelischen Kirche St.-Cyprian und Cornelius zu Ganderkesee.

*Allen Zuschauern wünsche ich einen gesegneten Reformationstag!*

Die Gaukirche zu Ganderkesee ist eine spätgotische Hallenkirche und stammt aus dem 15. Jahrundert. Der Turm stammt sogar noch aus dem 12. Jahrhundert. Um 1500 wurde die seitlich angeordnete Sakristei angebaut. Das Gewölbe der Sakristei wird durch verschiedene Darstellungen geziert. In der Turmhalle befindet sich die Kriegergedächtniskapelle. Oberhalb des Raumes befindet sich ein sog. Kreuzgratgewölbe. Das Kirchenschiff ist in zwei längst angeordneten Joche, sowie in einem quer angeordnetem Joch unterteilt.
Nach einer Volkssage soll der Teufel, der beim Bau über die Bestimmung des Bauwerks getäuscht worden war, aus ohnmächtiger Wut einen Abdruck seines Pferdefußes in einem Feldstein an der Außenseite der Kirche hinterlassen haben (00:33). Die Fenster der Kirche wurden 1983 erneuert und wurden mit einem aufwendigem Fischblasenmaßwerk versehen.

Der Imposante Hochaltar ist ausgestattet mit einem Altarretabel des „Salvator Mundi“ zwischen zwei Säulen. Der schlichte, zylindrisch geformte Taufstein stammt aus dem 13. Jahrhundert. Ein ähnliches Stück gibt es in Altenoythe bei Frisoythe. Die seitlich vom Altarraum angeordnete Kanzel stammt aus dem Jahre 1608 und ist mit aufwendigen Malereien der vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes versehen.
Die beiden seitlich angeordneten Emporen, die sog. Adelslogen stammen aus dem Jahre 1711 und dienen heute nur noch als Lagerraum. Durch den Artilleriebeschuss in den letzten Tagen des Krieges brannte der Turm sowie der Dachstuhl komplett aus. Das Gewölbe wurde dabei beschädigt, hielt aber stand, sodass das Kircheninnere größtenteils unbeschadet blieb. Beim Einbau der drei neuen Stahlglocken hatte der Turm noch kein neuen Helm (01:58).

Orgel
Die imposante Orgel wurde 1699 durch Arp Schnittger mit zunächst 16 Registern erbaut. 1760 wurde sie durch Klapmeyer erweitert und anschließend 1934/35 durch Alfred Führer erweitert, sodass sie heute mit 22 Registern und 1134 Pfeifen erklingt. Während des 2. Weltkrieges wurde die Orgel ausgebaut, um sie vor Schäden zu bewahren. 1946 wurde sie wieder eingebaut, nachdem der Kirchturm seine Haube erhielt, und das Dach wieder eingedeckt wurde. Das am Anfang zu hörende Stück stammt von der Arp Schnittger Orgel aus Ganderkesee, gespielt vom ehem. Kreiskantor Thorsten Ahlrichs.

Uhrwerk
Das Vorgängeruhrwerk (01:58) wurde während des Krieges zerstört. Nach der Renovierung wurde ein neues mechanisches Uhrwerk von Eduard Korfhage & Söhne eingebaut. Gleichzeitig wurden die beiden Uhrglocken eingebaut, welche bis heute die Uhrzeit ankündigen. Das Uhrwerk ist nicht mehr im Betrieb.

Glocken
1497 goss Johannes Freese zwei Glocken für Ganderkesee mit den Schlagtönen es‘ und f‘. Im ersten Weltkrieg wurde die große Glocke (Obwohl sie als besonders wertvoll eingestuft worden war) im Turm zerschlagen und für Kriegszwecke abgeliefert. 1925 goss man als Ersatz eine neue Glocke. Sie wurde von Schilling aus Apolda gegossen (01:58). Auch diese Glocke wurde im 2. Weltkrieg abgeliefert. Die kleine Glocke von Freese wurde durch den Turmbrand in den letzten Tagen des Krieges zerstört. 1949 goss man die heutigen drei Stahlglocken vom Bochumer Verein. Bislang hingen sie an gekröpften Stahljochen, bis man diese 2014 aufgrund von Schäden gegen Holzjochen austauschte. Sie wurden in der schweren V12er Rippe gegossen. Voralldingen die c‘ überzeugt mit ihrem vertieften und kräftigem Klang.

Daten der Glocken
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Glocke 3 Bilder bei 04:05
Name: Taufglocke
Schlagton: f‘
Gießer: Bochumer Verein
Gussjahr: 1949
Durchmesser: 142cm
Inschrift: „GOTT IST DER RECHTE VATER ÜBER ALLES, WAS DA KINDER HEISST IM HIMMEL AUF ERDEN“
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Glocke 2 Bilder bei 06:20
Name: Auferstehungsglocke
Schlagton: es‘
Gießer: Bochumer Verein
Gussjahr: 1949
Durchmesser: 158,5cm
Inschrift: „ER IST AUFERSTANDEN, ER IST WAHRHAFTIG AUFERSTANDEN“
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Glocke 1 Bilder bei 08:30
Name: Wortglocke
Schlagton: c‘
Gießer: Bochumer Verein
Gussjahr: 1949
Durchmesser: 190cm
Inschrift: „LAND, LAND, HÖRE DES HERRN WORT!“

Ablauf des Videos
00:00-03:22 Bilderstrecke
03:22-05:39 Glocke 3 I Taufglocke I f‘
05:39-07:51 Glocke 2 I Auferstehungsglocke I es‘
07:51-10:19 Glocke 1 I Wortglocke I c‘
10:19-11:02 Uhrschlag
11:02-17:12 TeDeum I c‘ es‘ f‘ I Plenum

Einen großen Dank möchte ich an die Pastorin Frau Bruns richten. Des Weiteren geht mein Dank an Herrn Schulz sowie an den Hausmeister Herrn Helmbold! Herzlichen Dank für die Ermöglichung der Aufnahme! Nun freue ich mich das Geläut meiner Heimat und Taufkirche präsentieren zu dürfen!

Aufnahmedatum: 12.12.2023 15.30 & 10.09.2024 16.30

©2024, Glockenlandschaft Niedersachsen


Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Paulus steht im Hamburger Stadtteil Billstedt am Öjendorfer Weg.
Die heutige Kirche hatte einen Vorgängerbau im damaligen Dorf Schiffbek (heute Zentrum von Billstedt). Am 23. Juli 1894 wurde der Grundstein der Kapelle an der Heinrichstraße (heute Hertelstieg) gelegt. Die Kapellenweihe fand am 21. Februar 1895 statt. Durch den Zuwachs der Katholiken wurde die Kapelle zu klein, weshalb am 30. Mai 1929 der Grundstein der heutigen St. Pauluskirche gelegt und nach achtmonatiger Bauphase am 24. November des selben Jahres die Kirche geweiht wurde. Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche stark beschädigt und in unveränderter Form wieder aufgebaut. In den Jahren 1950, 1979 und 2000 wurde die Kirche saniert.
Seit dem 14. März 2021 bildet die Gemeinde St. Paulus (St. Paulus in Billstedt und St. Stephanus in Mümmelmannsberg) eine neue Großpfarrei mit den Gemeinden St. Agnes (St. Agnes in Tonndorf und St. Martin in Barsbüttel) und St. Joseph in Wandsbek unter dem Namen "Katholische Pfarrei Sankt Paulus, Apostel der Völker".

Die drei Stahlglocken wurden 1938 vom Bochumer Verein in der Oktavrippe (Sekundschlagrippe) gegossen. Die Glocken wurden aufgrund ihres Materials im 2. Weltkrieg nicht eingeschmolzen.

Daten der Glocken

Glocke 1
Name: Hl. Maria
Schlagton: e'
Gewicht: ca. 1100 kg
Durchmesser: ca. 1400 mm
Inschrift Schulter: "BOCHUMER VEREIN, BOCHUM 1938."
Inschrift Flanke: "ORA PRO NOBIS."
Gießerei: Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation (BVG)
Gussjahr: 1938
Rippe: Oktavrippe (Sekundschlagton)

Glocke 2
Name: Hl. Paulus
Schlagton: g'
Gewicht: ca. 600 kg
Durchmesser: ca. 1190 mm
Inschrift Schulter: "BOCHUMER VEREIN, BOCHUM 1938."
Inschrift Flanke: "ORA PRO NOBIS."
Gießerei: Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation (BVG)
Gussjahr: 1938
Rippe: Oktavrippe (Sekundschagton)

Glocke 3
Name: Hl. Judas Thaddäus
Schlagton: a'
Gewicht: ca. 450 kg
Durchmesser: ca. 1050 mm
Inschrift Schulter: "BOCHUMER VEREIN, BOCHUM 1938."
Inschrift Flanke: "ORA PRO NOBIS."
Gießerei: Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation (BVG)
Gussjahr: 1938
Rippe: Oktavrippe (Sekundschlagton)

Auch auf Createsoundscape:
https://createsoundscape.de/glocken-finder-2/detail/glockenfinder/id/6539-kath-pfarrkirche-st-paulus-in-hamburg-billstedt/?cb-id=68122

Ich möchte mich sehr beim zuständigen Pfarrer, Felix Evers, für die Ermöglichung der Aufnahme bedanken! Desweiteren bedanke ich mich sehr beim Hausmeister, Herr Wawrzynek, und seine Frau für die freundlichen Gespräche und für das Aufschließen des Turmes. Auch bedanke ich mich sehr bei der Gemeindereferentin Frau Schmidt für die ebenfalls netten Gespräche und für die Bereitstellung der Kirchenhistorie. Auch bedanke ich mich sehr bei Robin für die tatkräftige Unterstützung und das Schalten der Glocken.

Kapitel

00:00 Bilder der Kirche (außen)
00:49 Bilder der Kirche (innen)
01:33 Glocke 3 | Hl. Judas Thaddäus | a'
03:41 Glocke 2 | Hl. Paulus | g'
06:04 Glocke 1 | Hl. Maria | e'
08:41 Plenum | e'-g'-a' (Te Deum)

Für die Weiterverwendung des Videos, bzw. der Video-, Bild- und Tondateien wird meine Genehmigung benötigt!
©GlockenDoku

Anschrift: Öjendorfer Weg 10, 22111 Hamburg

Aufnahmetag: Mittwoch, der 20.04.2022 (Sonderläuten)

Quellen:

https://sankt-paulus-billstedt.de/anschriften/
https://www.sankt-joseph-wandsbek.de/einrichtungen/pastoraler-raum/
Gemeindearchiv

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