Beschreibung der Videos
In der Pauluskirche zu Fellbach erklingen seit Ende 2023 die Glocken c'-es'-f'-as'-b' als außerordentlich interessantes Mischgeläut aus Eisen- und Bronzeglocken.
Bis Ende 2023 erklang mit den Glocken c'-es'-f'-as' ein ähnlich interessantes Mischgeläut aus Eisen- und Stahlglocken.
➥ Zum Neubau der Pauluskirche in Fellbach wurden 1927 neue Glocken gegossen. Die Gießerei Schilling & Lattermann in Apolda fertigte drei Eisenglocken [1+2+IV] von denen die große Betglocke [1] heute zu den größten erhaltenen Eisenglocken in Süddeutschland gehört.
Dass sich die Gemeinde damals aufgrund einer angespannten Finanzlage keine Bronzeglocken leisten konnte ist in einem längeren Text auf der großen Glocke verewigt.
Eine Bronzeglocke aus der Notkirche war wohl noch vorhanden, musste allerdings im Zweiten Weltkrieg abgegeben werden.
Den Ersatz lieferte im Jahre 1948 der Bochumer Verein mit der Gussstahlglocke [III]. Dem Gewicht nach dürfte es sich hierbei noch um eine Glocke in der Oktav- oder Sekundschlagrippe handeln, wobei die negativen Eigenschaften dieser Form bei dieser Glocke nicht unbedingt auffallen.
Dieses Ensemble erklang über viele Jahre als interessantes Mischgeläut aus Eisen- und Stahlglocken. Vermutlich auch aufgrund der Qualität der Glocken stand ein Austausch der Glocken entgegen so vieler anderer Orte wohl auch bis vor kurzem nicht zur Diskussion.
Zu Beginn der 2020er Jahre wurde jedoch klar, dass die Melanchthonkirche in Fellbach geschlossen und abgerissen werden sollte. Das dortige Geläut f'-as'-b' besteht aus Glocken [3+4+5] der Glockengießerei Bachert in Kochendorf, welche im Jahre 1964 in mittlerer Rippe gegossen worden waren.
Da die Glocken weitestgehend auf das Geläut der Stadtkirche und der Pauluskirche abgestimmt waren wurde dieser Umstand als Chance gesehen das Geläut der Pauluskirche zu ergänzen. Um die Tondopplung f' und as' zu vermeiden wurde beschlossen die kleine Eisenglocke [IV] und die Gussstahlglocke [III] abzustellen. Ihren Platz sollten die Bronzeglocken [3+4] einnehmen. Für die kleine Glocke [5] wurde ein neuer Holzglockenstuhl geplant.
Dieses Projekt wurde im September 2023 begonnen und im November des selben Jahres abgeschlossen. Das Video zeigt das Geläut der Pauluskirche in beiden Zuständen jeweils kurz vor und kurz nach der Umstrukturierung.
Sowohl das alte, wie auch das neue Geläut werden klar dominiert von der Glocke [2], welche nicht die beste Intonation besitzt. Diese wurde zwar beim Einbau der Bronzeglocken angepasst, optimal ist sie aber definitiv noch nicht.
Durch die Bronzeglocken bekommen die beiden verbliebenen, relativ dunkel klingende Eisenglocken eine sehr schön singende Klangkrone. Das Zusammenspiel von Eisen- und Bronzeinstrumenten ist dabei nicht uninteressant. Dabei ist die gewaltige Turmhalle für die Klangentfaltung auf jeden Fall von Vorteil.
➥ Für die wachsende Bevölkerung der Stadt Fellbach wurde bereits 1913 ein zusätzlicher Betsaal errichtet. Diese Notkirche wurde dann zwischen 1926 und 1927 durch die heutige Pauluskirche ersetzt. Ausführend war der bekannte Architekten Wilhelm Jost. Der moderne Kirchenbau zeigt im Innenraum eine entfernt an eine gotische Hallenkirche erinnernde Spitzbogenoptik, welche auch noch Elemente des späten Jugendstils zeigt.
► Programm:
0:00 Stundenschlag des alten Geläutes
0:50 Einzelglocken des alten Geläutes
6:05 Die Eisenglocken 1+2+ IV von 1927
9:40 das alte Vollgeläut bis September 2023
16:00 Teilgeläut 1+ III + IV
übergehend in
18:40 Teilgeläut 1+3+4
21:00 das neue Vollgeläut seit Oktober 2023
28:00 Teilgeläut der Bronzeglocken der Melanchthonkirche 3+4+5
31:20 Teilgeläut der verbleibenden Eisenglocken 1 + 2
33:45 die Einzelglocken des neuen Geläutes
40:05 der neue Stundenschlag
➥ Ich möchte mich bei den Verantwortlichen der Paulusgemeinde für die kurzfristige Ermöglichung dieser Aufnahmen ganz herzlich bedanken.
Ebenso möchte ich mich bei David @mittagsglocke und Tobi @glockenfreak1 für die weitreichende Unterstützung herzlich bedanken!
➥ Glockentürme und Glockenstühle sind keine öffentlich zugänglichen Räume.
Dieses Video wurde mit einer Sondergenehmigung unter Einhaltung von Sicherheitsstandards erstellt. Von einer Nachahmung ohne entsprechende Vorkenntnisse rät der Kanalinhaber
Die Trinitatis-Kirche ist eine evangelische Kirche auf dem Karl-August-Platz im Berliner Ortsteil Charlottenburg.
BAUGESCHICHTE:
In den 1890er Jahren beschloss die Gemeinde der Luisenkirche den Bau einer weiteren Kirche im südlichen Teil des Gemeindegebietes. Unter Leitung der Architekten Johannes Vollmer und Heinrich Jassoy begannen mit der Grundsteinlegung am 18. Oktober 1896 die Bauarbeiten unter der Protektorat der Kaiserin Auguste Viktoria. Der mit roten Backsteinen verblendete Bau mit einem gleichschenkligen Kreuz (griechisches Kreuz) als Grundriss wurde im neugotischen Stil errichtet. Am 11. Dezember 1898 wurde die Kirche in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. und seiner Frau Auguste Viktoria durch den Generalsuperintendenten von Berlin, Propst Wilhelm Faber, eingeweiht. 1899 wurde die Gemeinde selbstständig.
Nach 1926 wurden die Triumphbogenschrägen bis zum Boden heruntergezogen, die Friesmalereien entfernt und die Schrägen der Bogen mit einer Darstellung des Lebensbaumes und Gedenktafeln für die im Ersten Weltkrieg Gefallen versehen.
Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Trinitatis-Kirche schwere Schäden, der Turm war aber weniger betroffen. Nach Ende des Krieges wurde zunächst der Turm gesichert. 1951 begann der Wiederaufbau des Kirchengebäudes unter der Leitung des Architekten Erich Ruhtz. Die Wände des vereinfachten Innenraums wurden glatt verputzt; die vorhandene Malerei eines stilisierten Eichenbaums auf dem Apsisbogen wurde nicht erneuert. Die Neueinweihung fand am 6. oder 8. März 1953 statt. 1955 war der Turm wiederhergestellt. 1959 erfolgte der Einbau von Emporen. Zwischen 1960 und 1969 kam es zu einer völlig neuen künstlerischen Gestaltung des Innenraums. 1962 wurde die Rosette im Altarraum verkleinert.
Die Fenster wurden nach Entwürfen und unter Anleitung Berliner Künstler neu verglast:
Rosette und zwei Fenster im Altarraum: Hermann Kirchberger
große Fenster über den Emporen und Fenster über der Orgelempore: Alexander Bader und Peter Berndt
Fenster unter den Emporen „Die heile und unheile Welt“: Fritz Ebeling (1930–2011)
Zur 100 Jahr Feier im Jahr 1998 wurde die Kirche wieder etwas umgestaltet.
GLOCKEN:
Im Jahr 1924 erhielt die Trinitatis-Kirche ein Geläut aus drei Eisenhartguss-Glocken, gegossen von Schilling & Lattermann
c‘
+ EHRE + SEI + GOTT + IN + DER + HÖHE + LUC. 2,14
es‘
+ KOMMT + HER + ZU + MIR + ALLE + DIE + IHR + MÜHSELIG + UND + BELADEN + SEID +
f‘
+ WACHET + STEHET + IM + GLAUBEN + SEID + MÄNNLICH + UND + SEID + STARK + 1924 +
Vielen Dank an den netten Herrn für das aufschließen des Turmes und für das nette Gespräch.
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