Beschreibung der Videos
In Todtmoos im Schwarzwald erklingen die Glocken A°-c'-d'-f'-g'-a' als monumentales Geläut der Wallfahrtskirche Unserer Lieben Frau von Todtmoos. Alle Glocken wurden nach dem Krieg in Heidelberg gegossen.
➥ Im Zweiten Weltkrieg verlor die Wallfahrtskirche ihr neues Geläut. Dieses war erst einige Jahre zuvor mit dem neuen Glockenturm eingeweiht worden.
Nach dem Krieg konnten 1952 aufgrund begrenzter Mittel zunächst nur vier Glocken [3+4+5+6] beschafft werden. Die Glockengießerei Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg schuf dieses neue Geläut in einer leichten Rippe.
Im Jahre 1958 schließlich konnte das Geläut wieder nach unten hin vervollständigt werden. Wiederum in Heidelberg wurden die Glocken [1+2] gegossen.
Während die kleineren Glocken noch die recht typischen frühen Schillingglocken mit eher spitzen Klanggebung sind, erweisen sich die beiden großen Glocken als beeindruckend klangvolle und sonore Glocken. Dabei ist es besonders begrüßenswert, dass die große Glocke noch heute mit einem eindrücklichen Läutewinkel erklingt. Ohne die für Schillinggeläute oftmals so typische Rippenprogression dominiert die große Glocke das Geläut nach Belieben.
Zwei historische Glocken hängen noch im Dachreiter über dem Chor. Diese Glocken sind allerdings aktuell nicht läutbar.
➥ Nach einer Marienerscheinung im Jahre 1255 entwickelte sich Todtmoos rasch zu einem bedeutenden Marienwallfahrtsort. Die heutige Kirche stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde zwischen 1770 und 1778 errichtet. Dabei zeigt sie recht eindrücklich den Übergang vom Spätbarock in den Klassizismus. Damals nur mit dem Chorturm errichtet, wurde im Jahre 1927 der neue Glockenturm errichtet.
➥ Ich möchte mich bei den Verantwortlichen der Wallfahrtskirche Todtmoos für die Ermöglichung dieser Aufnahme ganz herzlich bedanken!
➥ Glockentürme und Glockenstühle sind keine öffentlich zugänglichen Räume.
Dieses Video wurde mit einer Sondergenehmigung unter Einhaltung von Sicherheitsstandards erstellt. Von einer Nachahmung ohne entsprechende Vorkenntnisse rät der Kanalinhaber ab.
Es läuten die acht #Glocken der neuen Pfarrkirche St. Martin in Garmisch-Partenkirchen in Oberbayern.
Die alte Garmischer Martinskirche, Mutterkirche des Werdenfelser Land geht in ihrem Kern auf das Jahr 802 zurück. Mehr zur abwechslungsreichen Kirchen- und Glockengeschichte, sind im Video der Alten Pfarrkirche (https://youtu.be/silOegkVjjM) zu finden.
Im 18. Jahrhundert war die Kirche für die Gemeinde zu klein und baufällig geworden, sodass die Garmischer einen Kirchenneubau auf der anderen Seite der Loisach an Stelle einer alten Nikolauskapelle in Angriff nahmen. Die feierliche Grundsteinlegung und damit den Start des Großprojektes vollzog am Fest der Himmelfahrt Mariens 1730 der Propst Stiftes Rottenbuch. In den folgenden drei Jahren wurde der barocke Saalbau errichtet, der wie die Alte Kirche den Hl. Martin als Schutzpatron erhielt. Ursprünglich waren zwei identische Türme geplant, wovon der Freisinger Fürstbischof allerdings nur einen genehmigte. Doch auch der Bau des einen Turms verzögerte sich aus finanziellen Gründen, und konnte erst 1742 fertiggestellt werden. Von 2007-2011 wurde St. Martin innerlich wie äußerlich für vier Millionen Euro saniert und erstrahlt nun im Inneren in neuem Glanz.
Das Geläut der Neuen Kirche kann ebenfalls auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken. Die älteste unter ihnen - 1513 gegossen – hat bereits fünf Mal ihren Standort von Alter zu Neuer Kirche gewechselt. Das erste Mal samt zweier kleineren Glocken nach Fertigstellung des Turmes 1742. Im Laufe des nächsten Jahrhunderts nahm das Geläut durch Blitzeinschläge und andere, allzu menschliche Einflüsse einigen Schaden. So ist 1871 die Uhrglocke „durch mutwilliges Läuten von hierzu unberufenen Burschen zur Harmonie des Geläutes unbrauchbar gemacht worden“. Im Juni wird die Glocke (d‘) bei Grassmayr neu gegossen. Doch die Freude währt nicht lang, denn im November springt die nächste Glocke. So beschließen die Garmischer ein gänzlich neues Geläut, ebenfalls bei Grassmayr, gießen zu lassen. Das Quartett in den Tönen d‘-f‘-b‘-d‘‘ wird im Folgejahr feierlich geweiht, die Rudorffer-Glocke in die Alte Kirche verbracht. 1901 ersetzte eine Glocke von Bachmair aus Erding, die inzwischen gesprungene Glocke 3. Im ersten Weltkrieg verlor das Geläut lediglich die kleinste Glocke. Die größte Glocke zersprang, als 1916 die Schidamglocke auf sie stürzte, sodass das Geläut effektiv auf zwei Glocken zusammengeschrumpft war. Bereits 1920 wurde dieses von Oberascher aus München um drei Glocken (zu eine d'-f'-b'-d''-f'') erweitert. Die gesprungene Große wurde umgegossen und zwei neue in den Bestand eingefügt. Acht Jahre darauf vervollständigte die gleiche Gießerei das Garmischer Geläut zu einem neunstimmigen Glockenchor in der Tonfolge b°-d'-f'-g'-a'-b'-c''-d''-f'', dass ab 1928 die Garmischer erfreute. Diese Freude fand jähes Ende, als 1942 alle Glocken (bis auf die von 1513) zum Einschmelzen bestimmt wurden. Keine dieser Glocken überlebte den Krieg, sodass sich die Gemeinde bereits 1946 sechs neue Eisenhartgussglocken bei der Fa. Weule gießen ließ. Der einflussreiche und wohlhabende Volkstrachtenverein wollte "seiner" Kirche aber wieder zu einem stattlichen Bronzegeläut verhelfen, und sorgte dafür, dass 1958 ein siebenstimmiges Geläut in Erding gegossen wurde. Im Oktober erschallen die Glocken (as°-c'-es'-f'-as'-b'-c''-es'') zum ersten Mal über der Marktgemeinde. Am Osterfest 1959 springt die große Festglocke und wird deshalb neu gegossen. Seither läuten an Festtagen wieder alle acht gemeinsam zur Ehre Gottes und Freude der Menschen. Seit der Sanierung leider nur mehr sehr leise...
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as°-c'-es'-f'-as'-b'-c''-es''
Glocke 1
Christus König
Ton: as°+2
Gewicht: 4040 kg
Durchmesser: 189,6 cm
Gießerei: Czudnochowsky, Erding
Gussjahr: 1959
Glocke 2
Hl. Martin
Ton: c'-1
Gewicht: 2062 kg
Durchmesser: 151 cm
Gießerei: Czudnochowsky, Erding
Gussjahr: 1958
Glocke 3
Hl. Maria
Ton: es'
Gewicht: 1095 kg
Durchmesser: 125,5 cm
Gießerei: Czudnochowsky, Erding
Gussjahr: 1958
Glocke 4
Hl. Josef
Ton: f'
Gewicht: 785 kg
Durchmesser: 112 cm
Gießerei: Czudnochowsky, Erding
Gussjahr: 1958
Glocke 5
Hll. Nikolaus, Christophorus und Johannes Nepomuk
Ton: as'+3
Gewicht: 590 kg
Durchmesser: 98 cm
Gießerei: Czudnochowsky, Erding
Gussjahr: 1958
Glocke 6
Hl. Kreuz
Ton: b'+2
Gewicht: 600 kg
Durchmesser: 95 cm
Gießer: Rudorffer, München
Gussjahr: 1513
Glocke 7
Hl. Michael
Ton: c''+2
Gewicht: 325 kg
Durchmesser: 79,5 cm
Gießerei: Czudnochowsky, Erding
Gussjahr: 1958
Glocke 8
Hll. Aloysius und Fraziskus Xaverius
Ton: es''+1
Gewicht: 175 kg
Durchmesser: 68,4 cm
Gießerei: Czudnochowsky, Erding
Gussjahr: 1958
Inschriften sind in den Kommentaren zu finden.
Am Ende des Videos sind drei Teilmotive zu hören.
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An dieser Stelle sei Herrn Pfr. Konitzer für die Ermöglichung der Aufnahme gedankt. Ein besonderes Dankeschön gilt Herrn Woizich für den freundlichen Empfang in Garmisch und das Läuten.
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Allen einen gesegneten Martinstag!
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