Beschreibung der Videos
Dieses Video stellt das Geläut der katholischen Münsterkirche Unserer Lieben Frau in Lindau am Bodensee vor. 
Die Ursprünge der Münsterkirche gehen bis in das Jahr 810 zurück. Dieses Kirchengebäude war knapp 1000 Jahre die Kirche des Kanonissenstifts von Lindau. Nachdem ein Stadtbrand im Jahr 1728 dieses Gotteshaus bis auf seine Grundmauern zerstörte, wurde zwischen den Jahren 1748 und 1752 das heutige Kirchengebäude errichtet. Der Architekt hierfür war der Barockmeister Johann Caspar Bagnato, der auch Schloss und Kirche auf der Insel Mainau und zum Beispiel auch das neue Schloss in Meersburg entwarf. Im Jahr 1922 brach in der Münsterkirche ein Feuer aus, welches den Dachstuhl vollständig zerstörte und diesen zum Einsturz brachte. Der Einsturz des Daches hatte ein Versagen der Gewölbe zufolge, wodurch das brennende Holz in den Innenraum der Kirche fiel und dort unteranderem die Orgel vollständig zerstört wurde, sowie der Innenraum allgemein stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Kirche wurde in den nachfolgenden Jahren neu errichtet. Am 28. September 1987 stürzte die Stuckdecke des Mittelschiffes herab und zerstörte dort die beiden Seitenaltäre, die Kanzel und auch die historische Steinmeyer-Orgel aus dem Jahr 1926. In aufwendigen Arbeiten konnte die Kirche wieder neu geweiht werden. Im Jahr 2002 wurde die ehemalige Stiftskirche durch den damaligen Augsburger Bischof Viktor Josef Dammertz zur Münsterkirche erhoben.
Auch das zu Teilen historisch sehr wertvolle Geläut der Münsterkirche verdient besondere Beachtung. 1772 goss der Glockengießer Johann Heinrich Ernst, ein in Lindau ansässiger Glockengießer, vier Glocken für die Münsterkirche. Sie überstanden sowohl den Brand im Jahr 1922, als auch den ersten und zweiten Weltkrieg. Denn im zweiten Weltkrieg wurden die Glocken, wie so üblich, von den Nationalsozialisten beschlagnahmt, kehrten jedoch 1947 wieder nach Lindau zurück. Im Jahr 2000 verließen die historischen Glocken den Turm erneut; sie waren, gerade im Schlagringbereich, besonders reparaturbedürftig geworden. Zudem hatte die Ablieferung die Glocken ebenfalls beschädigt. So wurden sie bei der Firma Lachenmeyer in Nördlingen geschweißt. Im Zuge dieser Sanierung wurden bei der Firma Bachert in Heilbronn zwei neue Glocken in Auftrag gegeben, die die klangliche Lücke zwischen den Glocken 3 und 6 schließen sollte. 
Seit dem Jahr 2000 besteht das Münstergeläut somit aus sechs Bronzeglocken, welche in einem Stahlglockenstuhl an geraden Holzjochen ihren Platz fanden. Die Münsterkirche darf, gerade auf die historischen Glocken, besonders stolz sein.
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DIE LÄUTEGLOCKEN:
Glocke 1 (hl. Michael) | des'+3 | 1.610kg | d=1.421mm | 1772, Johann Heinrich Ernst (Lindau)
Glocke 2 (Angelusglocke) | f'-2 | 795kg | d=1.127mm | 1772, Johann Heinrich Ernst (Lindau)
Glocke 3 (hl. Konrad und Gallus) | g'+6 | 436kg | d=929mm | 1772, Johann Heinrich Ernst (Lindau)
Glocke 4 (Marienglocke) | as'+4 | 475kg | d=953mm | 2000, A. Bachert (Heilbronn)
Glocke 5 (Christusglocke) | b'±0 | 333kg | d=849mm | 2000, A. Bachert (Heilbronn)
Glocke 6 (hl. Agatha) | des''+6 | 223kg | d=717mm | 1772, Johann Heinrich Ernst (Lindau)
Disposition: des'-f'-g'-as'-b'-des''
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ABLAUF DER GELÄUTEPRÄSENTATION:
~0:00 Intro mit Bilderpräsentation der Kirche und Glocken (im Hintergrund ist die große Glocke der Münsterkirche zu hören)
~2:48 | Glocke 6 (des'')
~5:59 | Glocke 5 (b')
~9:10 | Glocke 4 (as')
~12:19 | Glocke 3 (g')
~15:31 | Glocke 2 (f')
~18:59 | Glocke 1 (des')
~22:29 | Plenum (des'-f'-g'-as'-b'-des'')
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Quellen: Gemeindeseite der katholischen Münsterkirche Unserer Lieben Frau in Lindau;  Wikipediaeintrag zur katholischen Münsterkirche Unserer Lieben Frau in Lindau; eigene Informationen; Bilder/Videos/Ton: J.R.
Weitere Informationen zum Geläut: https://createsoundscape.de/glocken-finder-2/detail/glockenfinder/id/6499-kath-muensterkirche-unserer-lieben-frau-in-lindau-bodensee/?cb-id=68122
Ein ganz großes Dankeschön geht an alle Zuständigen der Münstergemeinde in Lindau, dass diese Aufnahmen entstehen konnten. Besonders danke ich Herrn Schlegel für das Öffnen des Turmes und die Begleitung auf den Turm.
Auch sei ein Dank an Fabio und Noel für die gelungene Zeit ausgesprochen,
Glockentürme und Glockenstuben sind keine öffentlicher Zugang. Diese Aufnahme wurde organisiert und die Videos unter der Einverständniserklärung der jeweiligen Gemeinde erstellt und veröffentlicht. 
Bei der Verwendung meiner Videos bin ich als Urheber darüber in Kenntnis zu setzten. Ebenfalls benötigt der User anschließend meine schriftliche Genehmigung für die anschließende Verwendung der Aufnahmen.
(c) Angelusglocke 2022
Aufnahmedatum: Donnerstag, 12.08.2021 im Rahmen eines Sonderläutens.
1703 legten die Jesuiten, nachdem sie 1622 ein erstes Mal nach Heidelberg kamen, den Grundstein zu ihrem Kollegiengebäude. Jedoch wurden diese erst 1732 abgeschlossen. Mit der Jesuitenkirche wurde 1712 begonnen. 1717 wurden die Bauarbeiten vorübergehend eingestellt, nachdem der Kurfürst Johann Wilhelm starb und der neue Kurfürst Carl Philipp seine Residenz nach Mannheim verlegte, wobei er den Bau der dortigen Jesuitenkirche unterstützte. Die Kirche wurde provisorisch abgeschlossen und als Kapelle genutzt. Erst 1749 wurde der Bau wieder aufgenommen und 1759 abgeschlossen. 1773 schliesslich wurde der Jesuitenorden aufgehoben, die Kirche diente fortan säkularen Zwecken, nachdem sie kurz von den Lazaristen genutzt wurde. Dies dauerte an bis 1809, in dieser Zeit wurde sie vor allem als Lazarett genutzt. 1809 erhielten die Katholiken die Jesuitenkirche als Pfarrkirche. Von 1868-1872 wurde der 77m hohe Turm erbaut. 
1870 erhielt der Turm sein erstes Geläut, welches von Carl Rosenlächer in einem typischen Dur-Akkord gegossen wurde. Es hatte die Disposition b° d' f' b' d''. Im 2. Weltkrieg wurden alle Glocken bis auf die kleinste Glocke eingezogen. Nach dem Krieg konnte man die grosse Piusglocke aus Hamburg zurückführen und sie läutete einige Jahre mit der kleinste Glocke des alten Geläuts alleine vom Turm. Als man ein neues Geläute anschaffen wollte, kam aufgrund der umgebenden Kirchen eine Rekonstruktion des alten Geläuts nicht in Frage. So wurde die kleinste Glocke überflüssig und sie wurde unter unbekannte Umständen in die Kapelle in Salem-Neufrach verbracht. Meister Friedrich Wilhelm Schilling goss schliesslich 7 neue Glocken für die Jesuitenkirche in einem Dur-Moll-Akkord, wobei die grosse Piusglocke das Geläute fundiert. Sie verteilen sich über zwei Glockenstuben. 1980 gab es noch eine Erweiterung um 2 Glocken nach oben, diese hängen in den Schallfenstern der unteren Glockenstube, sollen aber in nächster Zeit zu den 4 kleineren Glocken in der oberen Glockenstube verlegt werden. Das volle Geläute aller 10 Glocken erklingt nur ein 2 Mal im Jahr, nämlich zum ökumenischen Weihnachtsläuten am 25.12. und zum Neujahrseinläuten um Mitternacht. Ansonsten finden sich eigentlich nur Variationen des Halbtons f' oder ges' zu den verschiedenen Hochfesten. Die Schillingglocken sind von sehr grosser Klangkraft, gerade durch ihre schweren Rippen wird die historische Piusglocke etwas erdrückt, mag sich aber dennoch einigermassen gut durchsetzen und gibt dem Geläute Farbe. Sicher hilft ihr dabei, dass sie für eine b° 4 Tonnen wiegt. Anzumerken ist auch die hohe Meisterschaft von Schilling die Glocken exakt auf die Piusglocke abzustimmen, eine Meisterleistung für die damalige Zeit. 
Daten zum Geläut:
Disposition: b° des' es' f' ges' as' b' des'' es'' f''
Gussjahre: Glocke 1 1870 von Carl Rosenlächer, Glocke 2-8 1959 von F. W. Schilling, Glocke 9+10 von Heidelberger Glockengiesserei
Glocke 1 (Piusglocke)
Ton: b° -5
Durchmesser: 1874mm 
Gewicht: 4080kg
Glocke 2 (Salvator resurgens)
Ton: des' -4
Durchmesser: 1608mm
Gewicht: 2846kg 
Glocke 3 (Sanctus Spiritus)
Ton: es' -5
Durchmesser: 1418mm
Gewicht: 1980kg
Glocke 4 (Sancta Maria) 
Ton: f' -5
Durchmesser: 1259mm
Gewicht: 1385kg
Glocke 5 (St. Michael) 
Ton: ges' -3
Durchmesser: 1186mm
Gewicht: 1147kg
Glocke 6 (St. Johannes) 
Ton: as' -4
Durchmesser: 1048mm
Gewicht: 820kg
Glocke 7 (Beatus Bernardus) 
Ton: b' -5
Durchmesser: 1034mm
Gewicht: 787kg
Glocke 8 (St. Ignatius) 
Ton: des'' -3
Durchmesser: 856mm
Gewicht: 466kg
Glocke 9 (St. Joseph) 
Ton: es'' -2
Durchmesser: 782mm
Gewicht: 364kg
Glocke 10 (Franciscus Xaverius) 
Ton: f'' -2
Durchmesser: 689mm
Gewicht: 249mm
Ein herzliches Dankeschön geht an den Kantor für die Ermöglichung der Aufnahme und das Zuschalten des Halbtons. 
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