Beschreibung der Videos
Mit diesem Video wünsche ich einen schönen ersten Advent!
Im Turm der Pfarrkirche im Luzerner Quartier Reussbühl hängt das grösste und schwerste Stahlgeläute der Schweiz. Alleine schon die Tatsache, dass es ein Stahlgeläut ist, macht es zu einer Rarität zumindest in der Schweiz. Die Glocken sind jetzt nicht von allerbester klanglicher Qualität, dennoch ist es ein sehr beeindruckendes Geläute. Leider geht die grosse Glocke im Gesamtklang etwas unter, was auch dem niedrigen Läutwinkel derselbigen geschuldet ist.
Daten zum Geläut:
Disposition: a° cis' e' fis' a'
Gussjahr: 1902 von Bochumer Verein
Besten Dank an den Sakristan für das Öffnen des Turmes.
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Die Heilandskirche in Berliner Ortsteil Moabit ist eine der Kirchen der Evangelischen Kirchengemeinde Tiergarten. Die neugotische Kirche an der Thusnelda-Allee ist mit ihrem 87 Meter hohen Turm der Blickpunkt am Westrand des Kleinen Tiergartens. Das Areal wird im Norden von der Turmstraße und im Süden von der Straße Alt-Moabit begrenzt.
GESCHICHTE:
Da sich die Johanniskirche, die erste Moabiter Kirche, für die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts rasch wachsende Bevölkerung als zu klein erwies, wurde 1892–1894 die Heilandskirche als Filiale erbaut. Dazu wurde ein Stück des Kleinen Tiergartens abgetrennt und für den Kirchenbau zur Verfügung gestellt.
Der Entwurf stammte vom Architekten Friedrich Schulze, die Ausführung lag bei Paul Kieschke. Die kreuzförmige Backstein-Hallenkirche weist kurze Querschiffe auf, wodurch sie als Zentralbau wirkt. Der schlanke Turm erhielt ein überhöhtes Spitzdach, dem an seiner Basis vier kleine Spitztürmchen beigegeben sind. Diese korrespondieren mit dem Dachreiter über der Vierung und den Zwickeltürmen in den Innenecken der Schiffe. Die Firma Bolle stiftete die drei Glocken, die bis heute erhalten sind. Die Kirche wurde am 20. Juni 1894 eingeweiht. Selbstständig wurde die Gemeinde erst 1896. Sie erhielt 1905 ein Gemeinschaftshaus in der Putlitzstraße. 1905/1906 wurde in der Ottostraße 17 das Pfarrerwohn- und Gemeindehaus errichtet.
Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Kirche schwere Beschädigungen. Bei einem alliierten Luftangriff im November 1943 brannten Dachstuhl und Turmhelm ab. In der Folge lag die Kirche als Ruine brach. In den 1950er Jahren wurde sie unter Erich Ruhtz und Erich Glaß stark vereinfacht wieder aufgebaut. Das Dach wurde 1951 neu gedeckt. Dabei wurde der Dachreiter weggelassen und die vier Ecktürmchen verkleinert. Der zerstörte Chor erhielt nun – mit Ausnahme des Erdgeschosses – einen flachen Schluss, der spitze Turm wurde in alter Form wieder hergestellt. Im Innenraum wurde neugotischer Zierrat entfernt. Da die Gemeindegliederzahl abgenommen hatte, wurde auf die Emporen verzichtet. Die Wiedereinweihung erfolgte 1960. Das neue Altarbild wurde nach dem Entwurf von Hans Gottfried von Stockhausen gefertigt und 1961 eingesetzt.
Da vor der 2004 erfolgten Fusion mit der benachbarten Reformationsgemeinde zur Kirchengemeinde Moabit West die Gemeindegliederzahl auf unter 5000 gesunken war und nur ein Bruchteil der notwendigen Bauunterhaltungskosten zur Verfügung stand, entschloss sich die Gemeinde, das viel zu große Gemeindehaus aufzugeben und ihre Arbeit an der Thusnelda-Allee zu konzentrieren. Dafür wurde die Heilandskirche 2004 umgebaut und saniert. Sie erhielt verbesserte Elektrik, eine neue Fußbodenheizung und eine mobile Bestuhlung für eine multifunktionale Nutzung. Die Nebenräume auf der Westseite der Kirche wurden zu Gemeinderäumen mit einem kleinen Kirchenbüro sowie Mehrzweck- und Gruppenraum umgebaut. Das bereits bestehende Café Thusnelda wurde renoviert, womit im Eingangsbereich neue helle und offene Gemeinderäume zusammen mit einem behindertengerechten Sanitärbereich entstanden. Im Januar 2016 erfolgte die Fusion der Kirchengemeinden Moabit West, Erlöser, St. Johannis und Kaiser-Friedrich-Gedächtnis zur Evangelischen Kirchengemeinde Tiergarten.
GLOCKEN:
Die Heilandskirche verfügt über ein Geläut aus drei bauzeitlichen Gussstahlglocken, die die Familie des zur Kirchengemeinde gehörenden Unternehmers Carl Bolle gestiftet hat. Sie wurden 1893 vom Bochumer Verein hergestellt und haben beide Weltkriege überstanden, weil die Behörden an Stahlguss kein Interesse hatten. Das Geläut befindet sich in einer fast quadratischen Glockenstube mit den Grundmaßen 4,4 m × 4,5 m. Die Herstellung kostete 6344 Mark.
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Schulter: GEG. VOM BOCHUMER VEREIN F. BERGBAU U. GUSSSTAHLFABRIKATION.
Flanke: GESTIFTET VON DER FAMILIE C. BOLLE, BERLIN 1893. Gegenüber: KOMMT VOR SEIN ANGESICHT MIT FROHLOKKEN. PSALM 100,2b.
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Schulter: GEG. VOM BOCHUMER VEREIN F. BERGBAU U. GUSSSTAHLFABRIKATION.
Flanke: GESTIFTET VON DER FAMILIE C. BOLLE, BERLIN 1893. Gegenüber: DIENET DEM HERRN MIT FREUDEN, PSALM 100,2a.
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Schulter: GEG. VOM BOCHUMER VEREIN F. BERGBAU U. GUSSSTAHLFABRIKATION.
Flanke: GESTIFTET VON DER FAMILIE C. BOLLE, BERLIN 1893. Gegenüber: JAUCHZET DEM HERRN ALLE WELT, PSALM 100,1.
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