Beschreibung der Videos

Im 60m hohen Turm der 1911 eingeweihten Jugendstilkirche St. Georg in Hockenheim befindet sich ein fünfstimmiges Geläute, darunter eine historische Glocke des ebenso fünfstimmigen Vorgängergeläutes, das die Glockengießerei Grüninger in Villingen gegossen hatte.

Disposition:

Glocke 1 h°+5
3.148kg, d=1.663mm
1952 Schilling, Heidelberg

Glocke 2 dis´+2
1.365kg, d=1.275mm
1950 Schilling, Heidelberg

Glocke 3 fis´+2
778 kg, d=1.060mm
1950 Schilling, Heidelberg

Glocke 4 gis´+2
565kg, d=953mm
1950 Schilling, Heidelberg

Glocke 5 h´+2
350kg
1911, Benjamin Grüninger, Villingen


St. Bernhard ist die katholische Hauptpfarrkirche der Baden-Badener Weststadt. Ihr gewaltiger Kuppelbau am Balzenberg entstand 1911-14 durch den Erzbischöflichen Kirchenbaumeister Johannes Schroth. Die Architektursprache weist byzantinisch-frühchristliche Anklänge auf. Über dem Portal, das die Heiligenfiguren von St. Peter und Paul flankieren, prangt ein Glasmosaik Christi als Weltenrichter. Neben dem Eingangshaus befindet sich eine Taufkapelle. In der Kuppel, mehr als 40 Meter über dem zwölfeckigen Hauptschiff, sind die Könige aus der Offenbarung des Johannes dargestellt. Das Emporengeschoss und der Umgang werden von Arkaden getragen. An deren Pfeilern blicken die Apostelfiguren in das Hauptschiff hinab. Farbmosaike, Ausmalung und die Ausstattung sind allesamt Meisterwerke des Jugendstils. Der Hochaltar im Chorraum ist vergoldet, die prachtvolle Dekoration setzt sich in der überkuppelten Darstellung des letzten Abendmals fort. Auf der Empore beeindruckt der Freipfeifenprospekt der Orgel im Art Déco. Obwohl die Pfarrkirche dem Heiligen Herzen Jesu geweiht wurde, ist ihr Namenspatron der Selige Markgraf Bernhard II. von Baden (1428-58). Im Juli beginnt am Bernhardusplatz alljährlich eine Wallfahrt zu seinem Stammsitz auf der Burg Hohenbaden, die oberhalb von Baden-Baden in den Schwarzwaldhängen liegt.

Auf dem Turmdach wacht eine Bronzestatue von Markgraf Bernhard mit Rüstung und Wappenschild über seine Heimatstadt. Im Glockengeschoss hängt ein klanggewaltiges Geläute, das im Idealquintett auf b° erklingt. Friedrich Wilhelm Schilling aus Heidelberg goss die vier tieferen Glocken 1953 in schwerer Rippe. Ihr opulenter, wuchtiger Charakter scheint klanglich die Jugendstil-Architektur der Pfarrkirche aufzugreifen. Die Bernhardusglocke trägt in Erinnerung an ihren Namensgeber, den Schutzpatron von Baden, teilweise eine mittelhochdeutsche Inschrift. Aus dem Jahre 1913 ist die Ave-Maria-Glocke erhalten, die aus der Gießerei Benjamin Grüninger (Villingen) stammt. Als Zier trägt sie ein Marienbild mit Jesuskind samt filigranem Rankenwerk an Schulter und Wolm. Alle Glocken hängen an Holzjochen in einem Holzglockenstuhl. Das historische Uhrwerk im Geschoss darunter wird derzeit restauriert.

(1) St. Bernhard
Gießer: Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
Gussjahr: 1953
Durchmesser: 1761 mm
Masse: 3815 kg
Schlagton: b° +2
Inschrift: ST. BERNHARD SCHÜTZE UNSERE HEIMAT! / ER HAT SIN SACHEN WOL USS GERICHT / MIT GOTTES HILFE GOSS MICH F. W. SCHILLING IN HEIDELBERG IM JAHRE DES HERRN 1953.

(2) St. Michael
Gießer: Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
Gussjahr: 1953
Durchmesser: 1467 mm
Masse: 2235 kg
Schlagton: des' +4
Inschrift: ST. MICHAEL / DER BANNERTRAEGER GELEITE DIE SEELE IN DAS HEILIGE LICHT

(3) Hl. Apostel
Gießer: Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
Gussjahr: 1953
Durchmesser: 1305 mm
Masse: 1589 kg
Schlagton: es' +4

(4) St. Josef
Gießer: Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
Gussjahr: 1953
Durchmesser: 1151 mm
Masse: 1049 kg
Schlagton: f' +3

(5) Ave Maria
Gießer: Benjamin Grüninger, Villingen
Gussjahr: 1913
Durchmesser: 970 mm
Masse: 586 kg
Schlagton: as' +6
Inschrift: AVE MARIA GRATIA PLENA ORA PRO NOBIS / GEGOSSEN VON BENJAMIN GRÜNINGER UND SÖHNE IN VILLINGEN 1913

– Die Inschriften der Glocken 3 und 4 folgen! -

Aufnahme: Zum Festgottesdienst am ersten Adventssonntag, den 1. Dezember 2013, erklingt um 10.45 Uhr das feierliche Plenum von St. Bernhard über der Baden-Badener Weststadt. Dabei sind die Schlagtöne b° – des' – es' – f' – as' (Glocken 1-5) zu hören.

Aufnahme der Bernhardusglocke: https://www.youtube.com/watch?v=A-_jXukShEU

Vielen Dank an den Pfarrer für die Ermöglichung der Aufnahme und die Erlaubnis zur Veröffentlichung!

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