Beschreibung der Videos

Im Turm der zwischen 1891 und 1893 von Hermann Behaghel im neugotischen Stil erbauten Matthäuskirche im Mannheimer Stadtteil Neckarau befindet sich ein vierstimmiges Stahlgeläute, das 1922 vom Bochumer Verein gegossen wurde.

Disposition:

Glocke 1 cis´
Eine feste Burg ist unser Gott
1.359,5 kg, d=157 cm
1922, BVG

Glocke 2 e´
Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm
1.055,5 kg, d=139 cm
1922, BVG

Glocke 3 fis´
Sei stille dem Herrn und hoffe auf ihn
925 kg, d=126 cm
1922, BVG

Glocke 4 gis´
Aus tiefer Not schrei ich zu dir
605,5 kg, d=110 cm
1922, BVG


Die erste Erwähnung einer neugeweihten Pfarrkirche des kleinen Ortes Scheltebrunnen war im Jahr 1439. Ihre Weihe hatte der Bischof von Speyer vollzogen - sie hatte damals schon das Patronat des Hl. Bonifatius. Es war eine einfache Chorturmkirche gewesen, die jedoch schnell zu klein wurde. Deshalb musste das Langhaus 1724 erweitert werden, der Turmunterbau wurde 25 Jahre später achteckig aufgestockt.
Mitte des 19. Jahrhunderts forderte das Bezirksbauamt die Gemeinde auf,eine größere Kirche zu bauen. Die Bauarbeiten an der von Eugen Creclius entworfenen dreischiffigen Hallenkirche begannen 1878. Bereits ein Jahr später war der Turm errichtet und das Langhaus eingewölbt, 1880 konnte der stattliche Neubau geweiht werden.
1929 wurde die Kirche renoviert, ebenso von 1961 bis 1963, diesmal allerdings unter purifizierenden Gesichtspunkten. Bei der letzten Renovierung 1999 wurden einige ausgelagerte Kunstwerke wieder in die Kirche zurückgebracht. An den Seitenaltären wurden durch Zufall Gemälde entdeckt und daraufhin freigelegt.
Das im 2. Weltkrieg verlorene Geläute konnte 1950/51 ersetzt werden. Es wurde vom Bochumer Verein geliefert und besitzt mit seinen Untermollsextglocken eine ungewöhnliche Disposition:

1. cis' -2
1575 mm - 1555 kg

2. e' 0
1325 mm - 943 kg

3. fis' 0
1180 mm - 706 kg

4. gis' 0
1050 mm - 439 kg

5: ais' 0
995 mm - 444 kg

Mutige Bürger konnten während des Krieges wenigstens eine Glocke des alten Geläutes retten und verstecken: die Lina-Glocke mit dem Ton g''. Sie wurde 1767 von Matthäus Edel in Straßburg gegossen und hängt heute im Dachreiter, kann aber zur Zeit nicht geläutet werden.

Es ist geplant, noch in diesem Jahr den maroden Stahlstuhl durch einen neuen hölzernen zu ersetzen. Im Turmmittelgeschoss ist noch ein mechanisches Uhrwerk erhalten, jedoch stillgelegt - seine Wiederinbetriebnahme wäre nach gründlicher Instandsetzung jederzeit möglich.

An dieser Stelle möchte ich der Pfarrgemeinde, besonders Pfarrer Pummer und dem freundlichen Küster ein herzliches Dankeschön aussprechen für die Drehgenehmigung und Unterstützung.
Ebenso ein Dank an Kollege Daniel fürs mitkommen, der hier die Glocken ästhetisch geschaltet hat.

Quelle: ebfr

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