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Ein bedeutendes Zwischenkriegsgeläut hängt im Turm der Dreieinigkeitskirche von Eschweiler.
Die immer größer werdende evangelische Gemeinde in Eschweiler benötigte gegen Ende des 19.Jahrhunderts eine eigene Kirche. Im Jahre 1892 weihte man die Dreieinigkeitskirche, die nach einem Plan des Kölner Architekten August Albes gebaut wurde, ein. Es handelt sich um eine neugotische Backsteinkirche, deren Inneres, wie es nicht anders sein könnte, sehr schlicht ist. Lediglich die Kirchenfenster von Maria Katzgrau bringen etwas Farbe in das Kirchengebäude.
Der 44 Meter hohe Turm beherbergt ein 4-stimmiges Geläut aus dem Jahre 1925. Es entstand in der Glockengießerei Pfeifer in Kaiserslautern. Bis zum 1.Weltkrieg existierten nur 3 Glocken, von denen bis heute nur die Inschriften überliefert sind. Warum man sich nach Kriegsende ausgerechnet für die Kaiserslauterner Gießerei entschied ist nicht bekannt. Über 11.000 Goldmark kostete das neue Geläut, welches am 1.November des Jahres 1925 in einer 4 1/2 Stunden andauernden Feier eingeweiht wurde. Im Zuge des 2.Weltkriegs wurden die 3 größten Glocken ausgebaut. Lediglich die kleinste Glocke durfte im Turm verbleiben. Dieser brannte nach einer Explosion vollständig aus, jedoch war damals ein Stahlglockenstuhl vorhanden, sodass die hängen gebliebene Glocke keinen Schaden davontrug. Die 3 abgelieferten Glocken fand man unmittelbar nach Kriegsende im Sägewerk Hölten in Stolberg, wo sie versteckt wurden. Sie wurden noch 1945 nach Eschweiler zurückgebracht, und läuteten das erste Mal zur Christvesper an Heiligabend über das schwer in Mitleidenschaft gezogene Eschweiler. Die Glocken wurden zu einem unbekannten Zeitpunkt an gekröpfte Joche umgehängt und mit Gegengewichtsklöppeln versehen. Trotz der ungeeigneten Armaturen lässt sich erahnen, welches Potential in diesem doch recht klangschönen Geläut steckt!

Erste Glocke, Schlagton e'-2, Gewicht ca. 1.185 kg, Durchmesser 1243 mm, gegossen im Jahre 1925 von der Glockengießerei Johann Georg Pfeifer in Kaiserslautern.

Zweite Glocke, Schlagton fis'-5, Gewicht ca. 830 kg, Durchmesser 1109 mm, gegossen im Jahre 1925 von der Glockengießerei Johann Georg Pfeifer in Kaiserslautern.

Dritte Glocke, Schlagton gis'-10, Gewicht ca. 600 kg, Durchmesser 989 mm, gegossen im Jahre 1925 von der Glockengießerei Johann Georg Pfeifer in Kaiserslautern.

Vierte Glocke, Schlagton h'-6, Gewicht ca. 380 kg, Durchmesser 833 mm, gegossen im Jahre 1925 von der Glockengießerei Johann Georg Pfeifer in Kaiserslautern.

Für das Sondergeläute danke ich in besonderer Weise den beiden Pfarrern!


Es erklingen die Glocken der Pfarrkirche zum hl. Vinzentius in Eschenbach, Kanton St. Gallen

6+1 Glocken:
cis' e' fis' gis' h' cis''
Motiv: Erweitertes & ausgefülltes Moll-Dur-Motiv

Glockendaten:

Glocke 1:
Name: Muttergottesglocke
Ton: cis'
Gewicht: 1929 kg
Giesser: Simon Michelin, Lothringen
Gussjahr: 1642

Glocke 2:
Name: Apostelglocke
Ton: e'
Gewicht: ~1200 kg
Giesser: Peter Füssli, Zürich
Gussjahr: 1605

Glocke 3:
Name: Vinzentiusglocke
Ton: fis'
Gewicht: 980 kg
Giesser: Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Gussjahr: 1925

Glocke 4:
Name: Schutzengelglocke
Ton: gis'
Gewicht: 670 kg
Giesser: Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Gussjahr: 1925

Glocke 5:
Name: Sterbeglocke
Ton: h'
Gewicht: 370 kg
Giesser: Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Gussjahr: 1925

Glocke 6:
Name: Dreifaltigkeitsglocke
Ton: cis''
Giesser: Emil Eschmann, Rickenbach b. Wil
Gussjahr: 1965

Glocke 7:
Name: Armenseelenglöcklein
Giesser: Heinrich Füssli, Zürich
Gussjahr: 1675

Aus dem hohen Turm zu Eschenbach erklingt ein interessantes Geläute, gemischt aus Glocken zweier Jahrhunderte. Es ergibt sich dennoch ein sehr geschlossenes und einheitliches Klangbild mit eindrücklicher Wirkung.

Kirchengeschichte: (www.se-obererseebezirk.ch)
An gleicher Stelle, wo heute die Pfarrkirche St. Vinzentius steht, ist urkundlich schon um 801 ein Gotteshaus
nachgewiesen. 1537 wurde die Pfarrei selbständig. Die ursprünglich karolingische Kirche wurde im 13. Jh.
romanisiert und 1496 zur gotischen Kirche umgebaut. Mit dem 1726 erfolgten Neubau des Langhauses ging
die barocke Gestaltung einher und schon 1753/54 erfolgte die Umgestaltung zur Spätbarockkirche. In den
Jahren 1874/76 drängte sich die Renovation und Erweiterung der Pfarrkirche auf und im Zuge der Aussen-
renovation von 1932 wurde der Kirchturm erhöht. Anlässlich der Innenreno-vation von 1955/56 erhielt die
Kirche mit dem westlichen Anbau das heutige Erscheinungsbild.

Grosser Dank geht an den freundlichen Sakristan für die Ermöglichung der Aufnahmen und das mitläuten des Armenseelenglögglis!

Eschenbach liegt östlich von Rapperswil-Jona und südwstlich von Rüti ZH oberhalb des Obersees, der Fortsetzung des Zürichsees in Richtung Glarnerland nach dem Seedamm.

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