Beschreibung der Videos
Es läuten die 6 Glocken der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin-Charlottenburg.
Informationen zur Baugeschichte der Kirche entnehme man bitte folgender Seite: http://www.gedaechtniskirche-berlin.de/KWG/dateien/gebaeude/index.php
50.000 Pfund Bronze aus erbeuteten Kanonen stiftete im Jahre 1894 Kaiser Wilhelm II zum Guss eines neuen Geläutes für die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Ebenso gewaltig wie das Gebäude sollte auch das Geläut werden. 5 Glocken entstanden noch im selben Jahr in der Hofglockengießerei Franz Schilling in Apolda. Bei seiner Fertigstellung war das Geläut das größte läutbare seiner Art in Deutschland. Alleine schon die große Glocke mit dem Namen Königin Luise & Kaiser Wilhelm I brachte satte 13.230 kg auf die Waage. Als die Glocken am 1.Juni 1895 in Berlin eintrafen, wurden sie in einem feierlichen Zug durch die Stadt gefahren und am 18.Juni durch Generalsuperintendent Faber geweiht. Bis zum Einbau einer Läutemaschine um 1900 waren rund 20 Glöckner nötig, um das Vollgeläute in Gang zu bringen. Von der Ablieferung im 1.Weltkrieg waren die Glocken freigestellt, doch dieses Glück hatten sie einige Jahrzehnte später nicht mehr. Zwischen 1942 und 1943 wurden die größeren Glocken zerschlagen, während die kleinste als Läuteglocke auf dem Turm verbleiben durfte. Als im November 1943 die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche im Bombenhagel unterging, wurde die letzte verbliebene Glocke des einst weit um bekannten Geläutes schwer beschädigt. Im Jahre 1949 schickte man sie zurück nach Apolda. Ihr weiteres Schicksal ist unbekannt, es darf aber angenommen werden, dass sie eingeschmolzen wurde. Ganz ohne Glocken sollte die Ruine der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche jedoch nicht bleiben. 1954 bestellte man sich beim Eisenwerk Franz Weeren drei Eisenglocken, die fortan als Uhrschlagglocken dienen sollten. Lange verrichteten sie ihren Dienst nicht, da man sich im Zuge des Neubaus der Kirche auch ein entsprechend repräsentatives Geläut wünschte. 1960 war es soweit: In der Glocken- und Kunstgießerei Gebr. Rincker in Sinn entstand ein 6-stimmiges Geläut sowie ein Glockenspiel für den alten Turm. Zwei der drei Eisenglocken kamen nach Berlin-Neukölln, was mit der dritten geschah ist unbekannt. Am 19.07.1961 wurden die neuen Glocken samt dem neuerrichteten Campanile eingeweiht und in Betrieb genommen. Das Geläut profitiert nicht nur von seiner deutlich progressiven Rippe, sondern auch von der hervorragenden Turmakustik. Doch nicht zuletzt ist es auch der Qualität der Glocken an sich zu verdanken, dass hier das wohl schönste Geläut der deutschen Bundeshauptstadt und das unangefochtene Meisterwerk der Firma Rincker entstanden ist! Interessant sind vor allem die in Ritztechnik angefertigten Inschriften. Die vielleicht schönste und tiefgründigste ist auf der großen Glocke zu finden: "EURE STÄDTE SIND MIT FEUER VERBRANNT - ABER MEIN HEIL BLEIBT EWIGLICH, UND MEINE GERECHTIGKEIT WIRD KEIN ENDE HABEN".
Erste Glocke, Schlagton g°+1, Gewicht ca. 5.740 kg, Durchmesser 2140 mm, gegossen im Jahre 1960 von der Glocken- und Kunstgießerei Gebr. Rincker in Sinn.
Zweite Glocke, Schlagton b°+3, Gewicht ca. 3.593 kg, Durchmesser 1818 mm, gegossen im Jahre 1960 von der Glocken- und Kunstgießerei Gebr. Rincker in Sinn.
Dritte Glocke, Schlagton c'+4, Gewicht ca. 2.854 kg, Durchmesser 1648 mm, gegossen im Jahre 1960 von der Glocken- und Kunstgießerei Gebr. Rincker in Sinn.
Vierte Glocke, Schlagton d'+4, Gewicht ca. 2.000 kg, Durchmesser 1473 mm, gegossen im Jahre 1960 von der Glocken- und Kunstgießerei Gebr. Rincker in Sinn.
Fünfte Glocke, Schlagton es'+4, Gewicht ca. 1.807 kg, Durchmesser 1405 mm, gegossen im Jahre 1960 von der Glocken- und Kunstgießerei Gebr. Rincker in Sinn.
Sechste Glocke, Schlagton f'+3, Gewicht ca. 1.453 kg, Durchmesser 1279 mm, gegossen im Jahre 1960 von der Glocken- und Kunstgießerei Rincker in Sinn.
An dieser Stelle möchte ich mich besonders bei Pfarrer Martin Germer und den Kirchwarten für die einmalige Aufnahmeermöglichung und das längere Läuten recht herzlich bedanken!
*** Mit diesem Film wünsche ich allen Glockenfreunden ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest 2014! ***
Es erklingen die Glocken der Abteikirche Muri-Gries aus Bozen in Südtirol.
9 Glocken:
As° B° c' des' es' f' g' as' b'
Motiv: Dur-Tonleiter
Giesser und Gussjahre:
Glocke 1: Karl Chiappani, Trient, 1895
Glocke 2: J. Grassmayr, Innsbruck, 1998
Rest: Daciano Colbachini, Padua, 1922
Aus dem mächtigen Turm der Benediktinerabtei von Muri-Gries erklingt ein kräftiges 9-Stimmiges Geläut. Die äusserst seltene Disponierung einer Dur-Tonleiter zusammen mit dem im Südtirol üblichen Hochschwung verleihen dem Ensemble eine besondere Note. Es wirkt sehr kräftig und erhaben. Nach dem Geläute der Heilig-Kreuz-Kirche in Lana erklingt aus dem im 12. Jahrhundert errichteten Glockenturm das zweitschwerste Geläute Südtirols.
Zur Entstehung von Muri-Gries: (www.muri-gries.com)
1845 schlägt die Geburtsstunde von Muri-Gries: die aus ihrem 1027 gestifteten Kloster Muri im Schweizer Kanton Aargau vertriebenen Benediktiner ziehen in das inzwischen aufgehobene Augustinerchorherrenstift Gries ein. Ein neuer Abschnitt in der jahrhunderte alten Geschichte von Burg und Kloster zu Gries beginnt: die Geschichte von Muri-Gries.
Ein grosser Dank geht an alle Beteiligten, die diese Aufnahme ermöglichten!
Bozen ist Landeshauptstadt der autonomen Provinz Bozen und zugleich die grösste Stadt Südtirols. In Bozen kommen das Etschtal von Nordwesten und das Eisacktal von Nordosten zusammen.
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