Beschreibung der Videos

Im mittelalterlichen Turm der St.-Peter-und-Paul-Kirche in Eltville befindet sich ein vierstimmiges Geläute, darunter zwei große Glocken aus dem Anfang des 19. Jhdts. als Umguss des ursprünglich von Wilhelm Heinrich Rincker gegossenen fünfstimmigen Geläutes sowie zwei kleinere Ersatzglocken, die W. F. Schilling 1953 in Heidelberg gegossen hatte.

Bis 1683 besaß die Kirche 4 große Glocken, wovon die erste 101 Zentner wog; bis 1782 ebenfalls 4 große Glocken zu 80, 55, 35 und 25 Zentner, dazu noch die kleinen Messglöckchen.

Disposition:

Glocke 1 h°-4
Hl. Dreifaltigkeit
2.650 kg, d=1.685 mm
1821, Umguss von Ewald Schott, Mainz

Glocke 2 d´-9
St. Sebastianus
1.650 kg, d=1.454 mm
1819, Umguss von Ewald Schott und Joseph Zechbauer, Mainz

Glocke 3 f´+1
St. Peter und Paul
1.000 kg, d=1.136 mm
1953, W.F. Schilling, Heidelberg

Glocke 4 as´+2
St. Nikolaus
520 kg, d=948 mm
1953, W.F. Schilling, Heidelberg

Eine weitere fünfte Glocke befindet sich im Dachreiter über dem Langhaus. Sie wird nicht dem Hauptgeläute zugerechnet und erklingt solistisch zu Taufen.

Glocke 5 c´´
Salveglocke
300 kg
1783, Wilhelm Heinrich Rincker aus Leun


Akkordläuten im Pfarrturm der Pfarrkirche St. Pauls in Eppan, Südtirol

8 Glocken

Stimmung: B° des' es' f' ges' as' b' des''

Giesser:
Glocke 1: Georg Grassmayr, Brixen 1701
Glocken 2-8: Grassmayr/Innsbruck 1937

Die Sterbeglocke (as") von Anton Zwelfer aus Bozen und wurde 1735 gegossen.

Zitat Anfang:

In der Sakristei befindet sich ein handgeschriebenes Büchlein mit einer "Läuteordnung". Diese wurde anlässlich der Elektrifizierung des Geläutes am 1. September 1935 vom damaligen Pfarrer Richard Riffeser in Kraft gesetzt und gilt im Wesentlichen bis heute. Die musikalische Disposition wurde anlässlich der Neueinrichtung der Glocken nach dem 1. Weltkrieg vom berühmten Glockenfachmann und Komponisten Peter Griesbacher (Leiter der Regensburger Domschule) vorgeschlagen.

Ich habe noch von älteren Leuten mit einem Leuchten in den Augen erzählen hören, wie die Große früher von vier starken Männern hinaufgeläutet und an Festtagen von zwei besonders geschickten "Turmknechten" oben am Baum sitzend rhythmisch gesteuert vor dem "Überläuten" bewahrt wurde. Das volle Geläute braucht wenigstens 14 Läuter - Turmknechte wurden sie meist genannt. Die 20 Turmknechte in St. Pauls hatten neben der vielen Mühe auch viel Ehre und manche Privilegien, z. B. ein eigenes Weingut, das heute noch "Turmgütl" heißt.

Zitat Ende!


Die in 13 Kapitel eingeteilte Läuteordnung beschreibt die 46 verschiedenen Akkorde, welche für die verschiedenen Feste und liturgischen Anlässe bestimmt sind.

Im Video ist das Akkordläuten zu sehen. Es erklingt 3 Mal im Jahr an Ostern, Pfingsten und Weihnachten. Zuerst das "feierliche Einschwingen", dann Zusammenläuten. Aus dem Zusammenläuten entstehen verschiedene Motive (Akkorde in St. Pauls genannt), das dann am Schluss wieder im Zusammenläuten endet!

Der Turm, 86 m hoch, erlebte seine ganz eigene Geschichte. Erbaut wurde er zwischen dem späten 15. bis zur Mitte des 17. Jhdt. Aus diesem Grund vereint er auch zwei Baustile: Während der untere- und der Mittelteil aus gotischer Zeit stammen, wurde der obere Teil samt mächtiger Zwiebelkuppel in der Barockzeit fertiggestellt. In seinem Inneren befinden sich insgesamt neun Glocken. Die 3860 kg schwere "Anna-Maria" ist wohl die berühmteste Glocke Südtirols. Im Sommer 1984 wurde das Läutwerk komplett erneuert und dabei eine Gegenpendelanlage installiert.

St. Pauls gehört zur Gemeinde Eppan und liegt im Überetsch unweit der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen.

Herzlichen Dank dem Herr Dekan sowie dem Pfarrmesner

Aufnahmedatum: Sonntag, 8. April 2012

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