Beschreibung der Videos
Es ist das interessante Glockenduo der ev. Kirche zum Heiligen Kreuz im Ortsteil Horn des Bremer Stadtteils Horn-Lehe zu hören.
Ablauf:
0:00 Führung
2:54 Geläut
8:50 Uhrschlag
Glocke 1
Ton: dis"
Gießer und Gussjahr: unbekannt, 1633
Magnusglocke
Ton: e"
Gießer und Gussjahr: unbekannt, 1451
Ein herzliches Dankeschön geht an Pastorin Heike Wegener und den Küster für die Ermöglichung der Glockenaufnahme!
Die Geschichte der Kirche zum Heiligen Kreuz, oftmals auch abgekürzt als "Horner Kirche" bezeichnet, geht zurück bis ins 12. Jahrhundert. Die erste Kirche wurde von 1115 bis 1180 errichtet. Aus heutiger Sicht ist die Horner Kirchengemeinde die trittälteste Bremens. Da Horn-Lehe allerdings est 1923 von Bremen eingemeindet wurde, zählt sie nicht zu den ältesten Kirchen des ursprünglichen Bremens. Über die erste Kirche ist nicht viel bekannt. Überliefert ist, dass es sich um einen für die Zeit typischen romanischen Kirchenbau handelte, der aus Tuff, rotem Backstein und Granit errichtet wurde. von der Größe der Grundfläche her nahmen sich die damalige und die heutige Kirche nicht viel. Von 1525 bis 1534 wurde die Kirche reformiert. Im Schmalkaldischen Krieg von 1546 bis 1547 wurde die Kirche stark beschädigt. Nach 1574 wurde die Gemeinde calvinistisch. Von 1647 bis 1667 wurde die Kirche wiederhergestellt. 1822 wurde die Kirche weder lutherisch, noch reformiert, sondern einfach evangelisch. Dies ist eine Besonderheit von einigen evangelischen Kirchengemeinden in Bremen. Gleichzeitig wurde die alte Kirche wegen Baufälligkeit abgetragen und durch die jetztige Kirche, welche von 1822 bis 1824 im Stil des Klassizismus errichtet wurde, ersetzt. Es handelt sich um eine dreischiffige Pseudohallenkirchen in Form einer Basilika. Bemerkenswert ist, dass diese nach Westen und nicht nach Osten ausgelegt ist, da die anliegende Horner Heerstraße im Laufe der Zeit bedeutung erlangt hat. Ein Brand im Jahre 1866 beschädigte die Kirche. 1894 wurde die Kirche von dem Bremer Architekten Wilhelm Weyhe wieder instand gesetzt. Dabei wurden einige Elemente der Neoromanik verwendet. Am 9. November 1942 beschädigte eine Luftmine die Kirche. Dabei wurden Dach, Innenausstattung und Fenster zerstört. Von 1952 bis 1962 wurde die Kirche vom Architekten Friedrich Schuhmacher auf Vordermann gebracht und überwiegend wieder auf ihren klassizistischen Ursprungszustand gebracht. Die Innenausstattung wurde jedoch erneuert. Der Altar besteht aus einem Oberkirchener Sandsteinblock. Er wird von vier klinkersteinernden Sockeln getragen und wiegt drei Tonnen. Auf ihm ist eine auffällige gusseiserne Kreuzigungsgruppe. Die mehreckförmige Kanzel besteht aus Eichenholz und wurde 1954 gefertigt. Der Taufstein stammt aus dem Jahr 1963 und wure in Form eines Oktogens gefertigt. Die Orgel wurde 1955 von der Orgelbaufirma Paul Ott in Göttingen hergestellt und hat bereits drei Renovierungen von den Orgelbaufirmen Alfred Führer aus Wilhelmshaven (1972), Haspelmath aus Walsrode (1996) und Werner Mann aus Mainberheim (2011) miterlebt. An der Ostwand befindet sich ein sehenswerter Adler-Mosaik. Dazu befinden sich zwei Taufbäume, geschaffen vom Künstler Hans-Jürgen Etzhold aus den Jahren 2006 und 2012 in der Kirche. Vor der Kirche steht die Horner Linde welche mit über 800 Jahren der älteste Baum Bremens ist.
Die zwei Glocken der Kirche haben eine längere Geschichte und gehörten ursprünglich nicht zur Horner Kirche. Die kleinere Magnusglocke von 1451 stammte aus der im Schmalkaldischen Krieg zerstörten Kapelle St. Magnus im gleichnamigen Bremer Stadtteil. Die genaue Herkunft der größeren namenlosen Glocke ist ungeklärt. Bekannt ist, dass die Glocke einst in einem Türmchen in der Realschule in der Altstadt von Bremen hing und dann in das Focke-Museum in Bremen gelangte. Dieses schenkte die Glocke dann 1937 der Horner Kirchengemeinde. In den 90er Jahren wurde das Geläut von HEW saniert. Dabei wurde der Stahlstuhl generalüberholt und die älteren Armaturen der Glocken wurden ausgetauscht. Ebenso wurde im dem Jahr das mechanische Uhrwerk durch ein elektronisches ersetzt.
Quelle: Kirchenführer der Kirchengemeinde Horn von der evangelischen Landeskirche
Bilderquellen: Prianteltix, Kirchenführer (Kirchengemeinde)
Musik: BWV 535, gespielt von Ton Koopman
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